Parade der schönsten Baumstämme

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ST. FLORIAN. 800 Leute im Florianer Ortsteil Niederfraunleiten, und das an einem Freitag Vormittag, dazu eine ziemlich hohe Dichte an Steirer Hüten. Was war da los? Die zehnte oberösterreichische Wertholzsubmission für Laubhölzer, durchgeführt von der Landwirtschaftskammer und dem bäuerlichen Waldbesitzerverband, fand mit dem Aktionstag und dem Überreichen der goldenen Axt ihren krönenden Abschluss. In den vergangenen Wochen konnten Interessenten die 600 Baumstäme von 245 oberösterreichischen Waldbesitzern besichtigen, die entlang des Güterwegs Niederfraunleiten auf einer Strecke von insgesamt 1,5 Kilometern aufgelegt waren. "Die Kaufinteressenten gaben dann ihr Angebot für einen bestimmten Stamm ab, wussten aber nicht, wie hoch andere potentielle Käufer geboten hatten", erklärte Organisator Albert Steinegger von der Oberösterreichischen Landwirtschaftskammer. "Vor einer Woche fand dann die Angebotseröffnung statt." Nur rund 20 der 600 Stämme blieben ohne Käufer.

Goldene Axt geht ins Kremstal
Die heurige Versteigerung konnte mit zwei Superlativen aufwarten. Ein Stamm mit 11,2 Metern Länge und eine kapitale Eiche mit 128cm Durchmessern bedeuteten neue Längen- und Durchmesserrekorde in der zehnjährigen Geschichte der Wertholzsubmission. Der wertvollste Stamm 2013 kommt aus Wartberg an der Krems: Neben der goldenen Axt und dem Titel "Holzmoar" bekommt Max Staudinger für seinen Riegelahorn 6.800 Euro pro Festmeter (Kubikmeter) Holz. "Der Riegelahorn ist mit seinem welligen Faserverlauf besonders begehrt für hochwertige Furniere und im Instrumentenbau, zum Beispiel für Geigen", erklärte der Florianer Tischler und Kulturaktivist Florian Heidlmayr. "Furnier-Spezialisten aus Deutschland mit weltweiten Aufträgen kaufen auch bei uns in St. Florian", sagte Albert Steinegger. Das Holz so manchen Stammes in Niederfraunleiten wird bald das zum Interieur des Flughafens Dubai oder eines Hotels in Shanghai gehören oder die Innenausstattung eines Luxuswagens veredeln.

Auch Landesrat liefert Stamm
"Hausherr" Bürgermeister Robert Zeitlinger zeigte sich stolz, dass die Wertholzsubmission zum neunten Mal hintereinander in St. Florian durchgeführt wurde: "Eine derart professionelle Präsentation bedeutet eine enorme Aufwertung der Holzwirtschaft und der bäuerlichen Waldbesitzer." Max Hiegelsberger war in doppelter Funktion anwesend – als Agrarlandesrat und als Verkäufer eines Eichenstammes. Karl Grobmayr, Vizepräsident der oö. Landwirtschaftskammer, erklärte: "Der in letzter Zeit manchmal überstrapazierte Begriff der Nachhaltigkeit kommt ursprünglich aus der Forstwirtschaft. Hier wird Nachhaltigkeit wirklich praktiziert, in ökologischer, ökonomischer und sozialer Hinsicht."

ZUR SACHE:

Die beliebtesten Baumarten für Top-Qualitätsholz:
Eiche... rund 55 % der Stämme,
Ahorn... rund 13 % (war bis 2007 mengenmäßig Erster),
Birne... rund 7 %.
Etwa 70 Prozent der zur Wertholzsubmission gelieferten Stämme fallen in die oberste Qualitätsstufe, die sogenannte "Furnierqualität". Aus ihnen können durch verschiedene Verfahren (z.B. "Messern") edle Furnierplatten erzeugt werden, genauso aber auch Vollholz-Gegenstände.
Durchschnittserlös der heurigen Submission: 402 Euro pro Festmeter; Kosten für den Waldbesitzer (Anlieferung, etc.): ca. 30 Euro pro Festmeter.

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