Reformen gefordert
Priesterweihe: Wie in Enns Paul zu Paula wurde
Gleichberechtigung in der katholischen Kirche als Thema bei Katholiken-Spaziergang in Enns
ENNS. Am 29. Juni traf sich bei der Basilika St. Laurenz eine Gruppe von Ennser Katholikinnen und Katholiken, um bei einem abendlichen Spaziergang das Thema „Gleichberechtigung in der Kirche“ im wahrsten Sinn des Wortes anzugehen. Dabei wurden auf einem Rundweg durch den Eichberg sieben Thesen der neuen Kirchenreformbewegung „Maria 2.0“ vorgestellt und von einzelnen TeilnehmerInnen analysiert.
Sexualmoral der Kirche irrelevant
Gerechtigkeit und Fairness waren dabei das Hauptthema: „Unbedingte Gerechtigkeit muss in der Katholischen Kirche in jeder Hinsicht gelten“, sagt Eva-Maria Hinterplattner, Pastoralassistentin von Enns – St. Laurenz und Kronstorf; das gelte sowohl für das Verhältnis zwischen Frauen und Männern als auch für jenes zwischen Klerikern und Laien.
Aber auch die Sexualmoral der katholischen Kirche, der nach Ansicht vieler die meisten Katholikinnen und Katholiken ohnehin längst schon jede Lebensrelevanz absprechen, wurde bei diesem thematischen Spaziergang in den Blick genommen.
Petra statt Peter als Priester
In der Katholischen Kirche gilt der 29. Juni, Festtag „Peter und Paul“, als Tag der Priesterweihen. Gemäß alter Tradition weiht die Kirche freilich nur unverheiratete Männer zu Priestern. Kein Wunder also, dass die Organisatoren ihre Aktion „Petra und Paula“ nannten und so auch auf kreative Weise die volle Gleichberechtigung von Frauen in der Kirche einforderten.
Heftiger Gegenwind
Dass gegen Ende des Spaziergangs ein heftiger Sturm aufzog und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein scharfer Wind ins Gesicht blies, wurde augenzwinkernd als „Wehen des heiligen Geistes“ gedeutet. Pfarrleiter Harald Prinz interpretierte es dahingehend, dass man für Gerechtigkeit gerade auch dann einstehen muss, wenn der Gegenwind stärker wird.
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