Großangelegte Übung des Gefährliche-Stoffe-Zuges
Schwerer Schadstoffunfall am Firmengelände in Ennsdorf
Ein Lkw kollidierte auf dem Firmengelände der Firma Eisen Neumüller mit einem Kesselwaggon. Durch die Kollision kam es an mehreren Stellen des Waggons zu einem Flüssigkeitsaustritt – so lautete die Übungsannahme des Gefahrstoff-Zuges Enns-Neuhofen vergangene Woche.
REGION ENNS, ENNSDORF. Der Lkw-Fahrer informierte sofort seinen Vorgesetzten telefonisch über den Unfall, brach jedoch neben dem Kesselwaggon zusammen und wurde mit der austretenden Flüssigkeit kontaminiert. Der Vorgesetzte befand sich nicht vor Ort und konnte bei seinem Notruf lediglich vage Informationen zum Vorfall weitergeben. So lautete die Übungsannahme für den GS-Zug Enns-Neuhofen am 4. November 2024.
Ammoniak aus Kesselwaggon ausgetreten
Die Feuerwehr Ennsdorf traf als Erstes am Unfallort ein und stellte fest, dass Ammoniak aus dem Kesselwaggon austrat. Ein Atemschutztrupp führte umgehend eine Menschenrettung durch, um den verletzten und kontaminierten LKW-Fahrer in Sicherheit zu bringen. Der Einsatzleiter veranlasste sofort die Alarmierung des Schadstoffzuges Enns–Neuhofen sowie den Aufbau einer Einsatzleitstelle und die Absperrung der Unfallstelle. Außerdem wurden die zuständigen Behörden verständigt, anschließend erfolgte durch die Feuerwehr Ennsdorf eine Sofort-Deko des LKW-Fahrers, bevor er an das anwesende Team des Roten Kreuz Enns übergeben wurde.
Abdichtung des Lecks
Nach dem Eintreffen des Schadstoffzuges begannen die ersten Schutzanzugtrupps mit gezielten Maßnahmen zum Auffangen und Abdichtung der Leckstellen am Kesselwaggon, um eine weitere Gefährdung der Umwelt zu verhindern. Insgesamt kamen vier Atemschutztrupps zum Einsatz, wobei drei davon unter Schutzstufe 3 arbeiteten. Die eingesetzten Atemschutztrupps wurden nach ihrem Einsatz durch die Dekontaminationseinheit dekontaminiert.
Kooperation mehrerer Feuerwehren
Vor Ort waren die Einsatzkräfte der Feuerwehren Ennsdorf, Asten, Raffelstetten, St. Florian, Rohrbach, Bruck–Hausleiten, Niederneukirchen, Neuhofen, Pucking-Hasenufer, BTF Nettingsdorf, BF Linz, sowie die Führungskräfte BFK Födermayr, AFK Gusenleitner und AFK Steiner. Unterstützt wurde die Übung durch das Rote Kreuz Enns.
Der Gefährliche-Stoffe-Zug (GS-Zug) Enns - Neuhofen ist ein hochspezialisierter Zug im Bereich Schadstoffabwehr, der für die Bezirke Linz-Land und Umgebung zuständig ist. Der Zug ist eine Kooperation mehrerer Feuerwehren, die eng zusammenarbeiten, um den Schutz und die Sicherheit der Bevölkerung bei Schadstoff-Einsätzen zu gewährleisten. Dabei bestehen die Hauptaufgaben in der Gefahrenbeseitung mittels Absicherung, Aufbau und der Bereitstellung spezialisierter Geräte sowie in der Dekontamination.
Zusammenarbeit ist Um & Auf
Der Gefährliche-Stoffe-Zug zeigt, wie wichtig Zusammenarbeit, klare Strukturen und spezialisierte Fortbildungen in der modernen Gefahrengutabwehr sind. Durch die enge Kooperation zwischen den Feuerwehren und die regelmäßigen Schulungen und Übungen sind die Einsatzkräfte bestens auf verschiedenste Gefahrenszenarien vorbereitet. Die klar definierten Aufgabenbereiche und das strukturierte Taktikschema stellen sicher, dass alle Beteiligten im Ernstfall zielgerichtet und effizient zusammenarbeiten können. So leistet der GS-Zug einen entscheidenden Beitrag zur Sicherheit in der Region und zum Schutz der Bevölkerung vor gefährlichen Stoffen.
Weitere Details zur Übung sowie zusätzliche Bilder auf ll.ooelfv.at
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