„Nur was man kennt, schützt man"
Norbert Steinwendner ist Hobby-Ökologe und Naturschützer aus Leidenschaft.
REGION (bks). „Die Natur war mir schon seit meiner frühesten Jugend ein Anliegen", so Norbert Steinwendner aus St. Valentin. Obwohl der ehemalige Leiter des Wissensmanagements des Nationalparks Kalkalpen bereits in der Pension ist, ist ihm keineswegs langweilig. Seine zweite Leidenschaft neben der Natur ist die Technik. „Die Ökologie und die Informatik sind sich ähnlich. Für beide Dinge braucht man ein vernetztes Denken", so Steinwendner. Es sei wichtig das ökologische Netzwerk, wie zum Beispiel die Nahrungskette, zu verstehen. „Man muss sich fragen: ,Wie hängen die Dinge zusammen?'" Neben der Ausbildung in der EDV habe sich Steinwendner auch immer ökologisch weitergebildet. „Man muss immer offene Augen und Ohren haben. Als ich jung war, hat es noch kein Seminarangebot wie heute gegeben", so der Naturschützer.
Freunde des Raader Waldes
Steinwendner ist Teil der Gruppe „Freunde des Raader Waldes". „Es ist der letzte zusammenhängende Wald in St. Valentin", so Steinwendner. Von seiner ursprünglichen Größe ist heute nicht mehr viel übrig. „Fast der ganze Wald ist nun Industriegebiet". Teile davon würden der OMV gehören. „Naturschutz findet oft nur dort statt, wo Geld fließt. Dabei gäbe es auch sehr günstige Möglichkeiten unsere Natur zu bewahren: indem man sie einfach in Ruhe lässt", sagt Steinwendner weiter. So wünsche man sich dies auch für die Region um Herzograd. „Der Wald weist eine wundervolle Artenvielfalt auf". Durch seine EDV-Kenntnisse sei es ihm gelungen bereits eine sehr umfangreiche Datenbank auf die Beine zu stellen. Die Freunde des Raaderwaldes fotografieren die Tiere, die ihnen im Wald begegnen. Anschließend gelangen die Fotos zu Steinwendner, welcher die Informationen und Bilder in die Datenbank einarbeitet. „Die Datenpflege ist sehr zeitintensiv", so der Experte. Zudem betreibt die Gruppe rund um Steinwendner eine Homepage (raaderwald.at), auf der man die Tiere des Raader Waldes näher kennen lernen kann. Die Bilder sollen vermitteln, wieso dieses Gebiet so schützenswert ist.
Schützer und Nutzer
„Es gibt Schützer der Natur und Nutzer der Natur. Die Nutzer sind eindeutig in der Überzahl." Während die Nutzer politische und finanzielle Mittel zur Verfügung hätten, habe man als Naturschützer nur die persönliche Kraft. „Durch Themen wie aktuell das Rauchverbot und die Migration werden Naturschutzthemen in der Politik übertönt", so Steinwendner. Ein weiteres wichtiges Anliegen sei ihm, den Kindern die Natur näher zu bringen. „Leider ist auch schon die heutige Elterngeneration der Natur entfremdet", sagt der Hobby-Ökologe. Das Problem: „Nur was man kennt, schützt man". Wenn man die Tiere in der Kindheit nicht sieht, hört und mit ihnen zusammentrifft, würden sie einem im Erwachsenenleben leider auch nicht abgehen.
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