Lichtblick Pfarrheim
Herbergsuche im Ernsthofner Advent mit schönem Ende

Der Pfarrhof in Ernsthofen war der letzte Ausweg für die fünfköpfige, flüchtende Familie. | Foto: Michael Selinger
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  • Der Pfarrhof in Ernsthofen war der letzte Ausweg für die fünfköpfige, flüchtende Familie.
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  • hochgeladen von Michael Losbichler

Wenn Menschen Guten Willens zusammen kommen, findet sich immer ein Weg um zu helfen. So geschehen auch in Ernsthofen im Advent 2021, als eine herbergsuchende Familie an die Tür der Pfarre Ernsthofen klopfte.

ERNSTHOFEN. 2015 war die Familie vor dem Bürgerkrieg in der Heimat geflüchtet. Heuer die Hiobsbotschaft in der "neuen Heimat": Aufgrund des geplanten Abrisses ihrer derzeitigen Unterkufnt muss die fünfköpfige Familie bis zum Jahresende ausziehen – die Frage ist nur, wohin?

Hilfe von der Pfarre Ernsthofen

Viele Helfer innerhalb und außerhalb der Pfarre hatten sich in den letzten Monaten umgehört, haben gefragt und gebeten, viele Türklinken wurden “geputzt”. Leider ohne Erfolg. Im Zuge der Suche kam aber auch der leerstehende Pfarrhof ins Gespräch. Aufgrund der Raumaufteilung und der teilweise sehr desolaten Fenster wurde diese Lösung zunächst als wenig geeignet verworfen.

Pfarrheim als letzter Ausweg

Wie der Stall von Betlehem damals, ist der Pfarrhof heute der letzte Ausweg für eine Familie, die in Ihrer Not dringend eine Herberge sucht. So entschied der Pfarrgemeindevorstand mit großer Mehrheit, die Tür des seit dem Ableben von Prälat Gilbert Vogt 2019 verwaisten Pfarrhofs zu öffnen, diese Mitbürger aufzunehmen und ihnen eine neue Heimat zu geben.
Ein mit neuem Leben erfüllter Pfarrhof, ein wichtiges soziales Anliegen, Nächstenliebe, Not lindernd, Freude bereiten - all das und noch viel mehr konnte mit dieser Aktion der Pfarre Ernsthofen gelebt werden.

"Den Pfarrhof mit Leben füllen"

Pfarrer Herbert Reisinger ist zufrieden mit dieser Lösung und meint: "Ich bin verantwortlich für fünf Pfarrgemeinden, einige haben leer stehende Pfarrhöfe, teils schon seit Jahrzehnten. Allein schon deswegen bin ich sehr froh, dass es der Pfarre Ernsthofen gelungen ist, ihre Immobilie wieder mit Leben zu erfüllen. Prälat Gilbert Vogt wird vom Himmel wohlwollend diese Entwicklung verfolgen. Es ist mir ein großes Anliegen, dass die Liegenschaften genutzt werden. Wir beten in den Gottesdiensten immer wieder für Menschen in Not, auch für flüchtende. Nun ergab sich die Chance, Gebete auch in Taten umzusetzen. Die Not, die uns trifft, auch weltweit, ist manchmal sehr bedrückend, wenn sich die Möglichkeit ergibt diese Not zu lindern, ergreifen wir sie gerne. Die Pfarre Ernsthofen wird auch weiterhin ihr Büro im Pfarrhof betreiben, dadurch kann eine neue Gemeinschaft entstehen. Geben wir Ihr die Chance zu wachsen."

Bereicherung für den Ort

Auch das Lehrerteam der direkt benachbarten Volksschule unterstützt diese Initiative voll und ganz: “Wir sehen dies als Bereicherung für den Ort Ernsthofen”, so der Tenor der Lehrerschaft.
"Unter dem Motto, tue Gutes und sprich darüber ist es uns wichtig, dass diese positive Nachricht zur Weihnachtszeit die Menschen erreicht. Zu zeigen, dass auch in scheinbar ausweglosen Situationen mit Nächstenliebe unglaublich viel erreicht werden kann", sagt Michael Selinger aus Ernsthofen.

Der Pfarrhof in Ernsthofen war der letzte Ausweg für die fünfköpfige, flüchtende Familie. | Foto: Michael Selinger
Pfarrer Herbert Reisinger | Foto: Hans Hochreiter
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