St. Valentin
Forensische Klient:innen kommen nicht nach Rems
Eines steht fest: In Rems – Ortsteil von St. Valentin – ziehen in die Wohngemeinschaft der Firma Cardo GmbH keine forensischen Klienten ein. Ab wann oder ob überhaupt Personen mit physischer oder psychischer Beeinträchtigung in den ehemaligen Heurigen "Gmoana" einziehen, ist bis dato noch nicht fix.
ST. VALENTIN. Bereits im August hat sich die Firma bei Stadtchefin Kerstin Suchan-Mayr vorgestellt. Zu diesem Zeitpunkt soll es aber noch nicht um die mögliche Wohngemeinschaft in Rems gegangen sein: "Damals war noch keine Rede von Rems oder forensischen Klient:innen", so die Bürgermeisterin. Vor circa zehn Tagen hat dann die Valentiner Bevölkerung von den Vorhaben der Firma Cardo erfahren. Andreas Wagner ist direkter Nachbar des ehemaligen Heurigen und hat die Remser zusammengetrommelt, um sich gegen das Projekt auszusprechen: "Wir sind nicht gegen solche Einrichtungen. Im Gegenteil: Den Betroffenen gehört geholfen. Wir Remser denken nur, dass bei uns nur nicht der richtige Ort dafür ist. Es ist zu wenig Platz und eine Grünfläche für die Klienten gibt es auch nicht."
Eine weitere Infoveranstaltung
Nachdem die Menschen aus Rems die Mitarbeiter von Cardo bei deren Tag der offenen Tür am Donnerstag, 12. Jänner, geschlossen mit Fragen überhäuften, wurde klar: Es muss eine offizielle Infoveranstaltung zur Wohnbetreuungsstätte geben. Peter Autzinger, Cardo Mitarbeiter, entschuldigte sich außerdem bei den Anwesenden für die fehlende Kommunikation im Vorfeld: "Dass die Kommunikation schiefgelaufen ist, wissen wir im Nachhinein. Das sollte eigentlich nicht passieren. In erster Linie ist jetzt aber einmal fix, dass hier keine forensischen Klient:innen einziehen. Alles Weitere ist noch am Laufen." Im Moment gibt es bereits einen Bewohner in Rems. Bis das Land die Betreuungsstätte genehmigt, dürfen jedoch maximal zwei Personen dort einziehen.
Drei Cardo Heimstätten für St. Valentin?
Bereits zwei Wohneinrichtungen des gemeinnützigen Unternehmens aus Prambachkirchen befinden sich in St. Valentin: Die Wohngemeinschaften Larnhaus und Walling. "In Larnhaus wohnen derzeit vier Menschen mit intellektueller beziehungsweise psychischer Beeinträchtigung", erzählt Constanze Huber-Loske, Prokuristin bei Cardo GmbH. "Es liegt zudem eine Bewilligung der Abteilung Soziales und Generationenförderung des Landes Niederösterreich vor. Die Finanzierung erfolgt durch die Sozialabteilungen der jeweils zuständigen Länder." In Walling befinden sich derzeit sechs Menschen ebenfalls mit intellektueller beziehungsweise psychischer Beeinträchtigung. Dort erfolgt die Finanzierung durch die Sozialabteilungen sowie die Justiz. Für Rems ist die Bewilligung des Landes noch ausständig. Doch eins steht vorab fest: Menschen, die einst aufgrund ihrer psychischen Erkrankung eine Straftat begangen haben und sich in Haft befanden, werden dort nicht einziehen.
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