„Ein Miteinander wäre schön“: Anrainer wegen Lkw-Verkehr verärgert
In Kristein haben Anrainer der Firma Quehenberger seit Jahren mit dem Schwerverkehr zu kämpfen.
ENNS (km). „Eine Stadt braucht Firmen. Aber natürlich müssen sich die an Spielregeln halten – genauso wie Privatpersonen eben auch.“ Anrainer haben die BezirksRundschau kontaktiert, da Lkw-Lenker der Firma Quehenberger das Ausfahrverbot an der Kreuzung Fabrikstraße/Astner Straße im Ennser Ortsteil Kristein konsequent missachten würden. „Als Anrainer und Betroffene sehen wir bereits einige Jahre zu“, so die Anwohner, die anonym bleiben möchten (Namen der Redaktion bekannt). Fakt ist: „Seitdem sich das Unternehmen Quehenberger dort angesiedelt hat, gibt es Probleme.“ Um die Verkehrssituation im Ortsteil Kristein zu beruhigen, wurde vor Jahren eine eigene Zufahrt zur Umfahrung "Kristein Straße" für die beiden Firmen Quehenberger und dm errichtet. Laut Anrainer würden viele Fahrer jedoch weiterhin den kürzeren Weg über Kristein nutzen.
Aufgrund von Beschwerden der Anwohner wurde von der Stadtgemeinde bereits eine Untersuchung angeordnet. „Damals hieß es nur: ‚Das ist alles Ziel- und Quellverkehr‘.“ Aber: „Wir können die Situation täglich beobachten. Wenn die Lkw links, also Richtung Ortsgebiet, ausfahren würden, wäre das noch verständlich.“ Da die Brummis laut den Anrainern jedoch nach rechts abbiegen und so erst recht wieder zur Umfahrung rollen, ergäbe das keinen Sinn.
Auch mit dem Niederlassungsleiter versuchten die Anrainer in Kontakt zu treten. Ein geplantes Treffen zwischen Quehenberger und den Bewohnern verlief nach ihren Angaben jedoch im Sand. „Es braucht keine Ruheoase werden, nur sollten die Regeln, die da sind, auch eingehalten werden.“ Das zeuge auch von einem gewissen Respekt gegenüber den Anrainern. „Ein Miteinander wäre einfach schön.“
Gespräch mit Gemeinde
"Am Standort Enns liegt uns keine Beschwerde von Anrainern vor. Wir als Logistikstandort-Betreiber Q Logistics bemühen uns, alle Regelungen im Verkehr und auf unserem Parkplatz gesetzeskonform einzuhalten", erklärt Bernhard Rieder, Pressesprecher der ÖBB Holding AG (siehe Zur-Sache-Kasten). Und weiter: "Uns ist nicht bekannt, dass Lkw das Fahrverbot im Ortsteil Kristein missachten, da wir fixierte Öffnungszeiten haben." Seitens Quehenberger erklärt Pressesprecher Hermann Költringer: "Am Standort Enns liegt uns aktuell keine Beschwerde von Anrainern vor, uns ist das Thema allerdings bekannt." Und weiter: "Wir bemühen uns, alle Regelungen im Verkehr und auf unserem Parkplatz gesetzeskonform einzuhalten und weisen externe Lkw-Fahrer darauf hin. Wir prüfen zudem die Erweiterung der Parkfläche", so Költringer. "Die Beschilderung für das Fahrverbot Astner Straße ist lediglich für eine Fahrrichtung angebracht. Wir sind in Abstimmung mit der Gemeinde, um eine entsprechende Beschilderung hinsichtlich Fahrverbot anzubringen."
Verschärfte Kontrollen
Auf Nachfrage bei Verkehrsstadtrat Vizebürgermeister Manfred Voglsam (ÖVP) erklärte dieser: "Wir haben in diesem Bereich ein Ausfahrtverbot." Das mache in seinen Augen auch Sinn. "Dass es einige Fahrer gibt, die wegen rund 200 Metern das Fahrverbot missachten, ist schwer zu verhindern." In solchen Fällen kontaktiere die Stadtgemeinde jedoch gerne die Polizei. "Die Zusammenarbeit mit der Polizeiinspektion Enns ist sehr gut", so Voglsam, der währenddessen die nötigen Schritte in die Wege leitete. Die Polizei werde in Zukunft die besagte Stelle verstärkt überprüfen, verspricht Voglsam.
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