"Frauen-Gipfel"
OÖ Jagdverband: "Jagd wird immer weiblicher!"
Da der Frauenanteil in der Jagd immer mehr steigt, lud der oberösterreichische Landesjagdverband zu einem Corona-konformen Frauen-Gipfel ins Schloss Hohenbrunn bei St. Florian.
ST. FLORIAN, OÖ. „Was früher die große Ausnahme war, wird immer mehr zu einer Selbstverständlichkeit. Waren es vor 30 Jahren gerade einmal wenige Prozent, so ist der Anteil der Jägerinnen mittlerweile auf über das doppelte angestiegen“, zeigt sich Oberösterreichs Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner höchst erfreut. Über 20.000 Jägerinnen und Jäger üben in Oberösterreich das Weidwerk aus, der Frauenanteil liegt bei rund 10 Prozent – Tendenz steigend.
"Männer jagen, Frauen sammeln"
Beim "Frauen-Gipfel" konnte Sieghartsleitner konnte hocherfreut rund 50 Jagdkolleginnen aus ganz Oberösterreich begrüßen. Ziel sei es, die Frauenquote in der Zukunft weiterhin zu steigern: „Wir wollen, dass die Frauen das Bild der Jagd maßgeblich mitgestalten.“
Ein zentraler Programmpunkt an diesem Abend war der Impulsvortrag von Isabella Boitllehner, Sozial- und Wirtschaftswissenschafterin, Autorin und vor allem Jägerin. Sie referierte zum Thema: „Männer jagen, Frauen sammeln. Stimmt nicht! Unterschiede und Stärken von Frauen in der Jagd“
Frauen gingen auch früher auf Jagd
Vor allem aber räumte Boitllehner mit dem patriarchalen Mythos auf, dass es in der langen Geschichte der Jagd vor allem den Männern oblag, durch die Natur zu streifen und mit entsprechender Beute heimzukehren. Geschuldet ist dieses falsche Bild oft einer männlich dominierten Archäologie, die Rollen oft sehr „klassisch“ verteilte: Kinderpflege und Beeren sammeln war Frauenarbeit und die Steinzeit-Männer warfen sich nur mit Speeren bewaffnet Mammuts und Bären entgegen. Diese Aufgabe dachten Archäologen den Frauen in der Steinzeit zu. „Doch tatsächlich gingen sie wie die Männer auf die Jagd“, erläuterte die Expertin in ihrem spannenden Vortrag.
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