Magersucht – Ursachen und Hilfe
ENNS. (rh) Magersucht beruht oft auf psychisch-körperlichen Wechselwirkungen. „Sie zeichnet sich durch eine extreme Gewichtsabnahme bzw. durch das Halten eines extrem niedrigen Gewichtes aus, begleitet von der Befürchtung, dick zu werden. Das niedrige Gewicht wird durch ungewöhnliche Ess- und Gewichtsregulationsverhalten und Verweigerung der Nahrungsaufnahme erreicht“, weiß Psychotherapeutin Christine Ableidinger-Schachinger aus Enns.
Das Bedürfnis, es schlanken und mageren Vorbildern aus Mode, Film und anderen Medien gleichzutun, gilt als eine der Hauptursachen für Magersucht. „Gerade in unserer Gesellschaft wird Schlankheit, besonders für junge Frauen und Mädchen, mit Schönheit, Attraktivität oder Anerkennung gleichgesetzt. Manchmal ist es aber auch Mobbing über Figur und Körpergewicht, die dieses Bedürfnis erst wecken“.
Neben der Angst vor dem Dicksein, die in den Strudel der Magersucht führen kann, ist ein weiterer großer Punkt, ein extremer Kontrollzwang, der mir der Magersucht gekoppelt ist. „Die Kontrolle über den eigenen Körper zu behalten artet oft in tagelangem Hungern und betreiben von Extremsport aus“, so Ableidinger-Schachinger.
Oft ist aber auch die Verweigerung erwachsen oder zur Frau zu werden eine mögliche Ursache. „Diese entsteht entweder aus der Angst, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen oder aufgrund traumatisierender Erfahrungen. Sexuelle Übergriffe oder der Tod eines nahen Angehörigen können hier ausschlaggebende Faktoren sein. Aber auch hohe Loyalität den Eltern gegenüber kann hinter dieser Angst stecken.“
Die Psychotherapie ist ein möglicher Weg aus der Magersucht. Ob eine Einzeltherapie oder eine Gruppentherapie zielführender ist, hängt von den individuellen Bedürfnissen des Patienten ab. Auf jeden Fall sollte man sich bei ersten Anzeichen beraten lassen.
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