Kahlenbergerdorf Döbling
Zuständigkeitskarussel um einen Tischtennistisch
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- Im Kahlenbergerdorf steht ein in die Jahre gekommener Tischtennistisch. Hier würde gerne gespielt werden - eine Ersetzung des Tisches ist aber scheinbar gar nicht so einfach. (Symbolfoto)
- Foto: Celestine Ekpenyong
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Im Kahlenbergerdorf steht ein in die Jahre gekommener und beschmierter Tischtennistisch. Eine Leserin hätte gerne das Spielgerät ersetzt, damit sie - und viele andere - wieder dem Sport nachgehen können. Das Problem nur: So wirklich zuständig fühlt sich in der Stadt scheinbar keiner dafür.
WIEN/DÖBLING. Wo warst du, als im Mai 2003 österreichische Sportgeschichte geschrieben wurde? Werner Schlager gelang es im Tischtennis, die Allmacht China zu bezwingen. Er wurde Weltmeister im Einzel und in weiterer Folge Österreichs Sportler des Jahres. Spätestens seit diesem Zeitpunkt hat sich das Spiel mit zwei Handschlägern auf einer Tischplatte auch in unserem Land zum Volkssport entwickelt. Es folgten Investitionen in die Infrastruktur. Sei es in Schulen, in privaten Gärten oder auch in Parkanlagen: Der Tischtennistisch gehört schon fast zum "Ortsbild" dazu.
Gar nicht schön ist, wenn das begehrte Sportgerät sich selbst überlassen wird. Doch genau das ist Vera Schmidt, der "Döblingerin, die gerne Tischtennis spielt", aufgefallen. Sie meldete sich mit einem Wunsch bei der BezirksZeitung: "Im Kahlenbergerdorf beim Spielplatz an der Donau steht ein verwahrloster Tischtennistisch. Ich habe vor einem Jahr bei der MA42 - Wiener Stadtgärten angefragt, ob sie diesen Tisch nicht sanieren könnten", erklärt sie.
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- Ein Tischtennistisch im Kahlenberger Dorf steht einsam und verlassen da. Spielen möchte darauf kaum jemand, denn er wurde beschmiert. Die Ersetzung scheint kein leichtes Unterfangen zu sein.
- Foto: Vera Schmidt
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Doch diese lehnte laut Schmidt ab, weil dies "nicht ihr Tisch" sei. Er wurde anno dazumal offenbar von privater Hand in Zusammenarbeit mit der Bezirksvorstehung aufgestellt, erklärt die Leserin. Nun wendet Schmidt sich an die BezirksZeitung, um Licht ins Dunkel um das Gerät zu bringen und wünscht sich eine Wiederbelebung des Sportinstruments.
Eine Frage der Zuständigkeit
Die BezirksZeitung hat bei Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) nachgefragt: Wären für das Anliegen nicht ein paar Euro im Döblinger Geldbörserl übrig? "Wie so oft bei vermeintlich kleinen Vorhaben ist es komplexer als gedacht", erklärt dieser. Denn für den Austausch wurde eine bürokratische Maschinerie ausgelöst.
Das Problem: Das Spielgerät wurde tatsächlich einst von privater Hand finanziert und mit der Erlaubnis des Magistrats installiert. Der Bezirkschef hat jetzt selbst bei verschiedenen Abteilungen um eine Instandsetzung angefragt. Die Zuständigkeit ist nicht ganz offensichtlich. Der Tischtennisball – dieses Wort sei hier erlaubt – wird scheinbar hin und her gereicht.
Momentan liegt er sogar bei der MA 45 - Wiener Gewässer. Aber der Bezirkschef versichert: "Ich bin dran und kümmere mich darum, dass wir bis zum Herbst einen neuen Tisch aufstellen können! Und ja, wir zahlen das aus dem Bezirksbudget", so Resch. "Dafür lade ich aber auch zur ersten Tischtennisrunde ein", scherzt der Bezirksvorsteher.
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