Fridays for Future
Klimademos in Wien gehen weiter
Immer mehr Kritikpunkte zur wöchentlichen Klimademonstration werden laut. Döblings Politiker stehen jedoch hinter den Jugendlichen.
DÖBLING. Die Klimainitiative "Fridays for Future" zieht in Wien weite Kreise. Schüler und auch Lehrer stehen gemeinsam auf den Straßen und demonstrieren.
Kritikpunkt: Die Veranstaltungen finden fast ausschließlich während der Schulzeit statt.
Jetzt mischt sich auch die youngCaritas, beheimatet im 19. Bezirk und Anlaufstelle für sozial tätige Jugendliche, in das Geschehen mit ein. "Anstatt lange darüber zu diskutieren, ob es legitim ist, in der Schulzeit zu demonstrieren, könnten wir eine sinnvolle Nutzung für die leeren Klassenzimmer suchen. Zum Beispiel könnten die Klimagegner hier Förderunterricht erhalten," so die Leiterin der youngCaritas Alice Uhl sarkastisch.
Die nächste Klimademo findet am Freitag, 12. April, von 12 bis 14 Uhr am Wiener Heldenplatz satt. Weitere sind mittlerweile wöchentlich geplant. "Ich kann die Kritikpunkte verstehen und auch nachvollziehen die Demonstrationen während der Schulzeit mit sich bringen. Die Initiative erhielte keine Aufmerksamkeit, fände sie am Sonntag Nachmittag statt", so Uhl.
Kompromiss finden
Die 25-jährige Neo-Chefin des österreichischen Klimavolksbegehrens Katharina Rogenhofer dazu: "Das Argument die Jugend bleibe ihrer Bildung fern zieht nicht, da sie sich mit dem Projekt ja weiterbilden." Döblings Politik steht hinter der Initiative, sieht jedoch auch Gesprächsbedarf. "Ich finde es gut wenn Menschen ihre Meinung kundtun, einzelne Gruppen oder Personen sollten dafür aber nicht instrumentalisiert werden", gibt Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) zu bedenken. "Ich bin dafür auf dieses Thema aufmerksam zu machen, stehe ja auch im Bezirk immer gerne hinter Klimaprojekten. Doch jede Woche ist möglicherweise zu viel des Guten", so Thomas Mader (SPÖ) Stellvertretender Bezirksvorsteher.
Die NEOS sehen dahinter auch einen Lernfaktor: "Diese Initiative sollte von den Schulen als Exkursion gestattet werden. Hierbei lernen sie nicht nur Neues zum Thema Klima, sondern auch ihre Organisationsfähigkeit wird dabei trainiert. Sie malen Plakate, machen sich Treffpunkte aus und informieren sich über Umweltschutz. Würden sie Schule schwänzen, wären sie Billard spielen," so Klubvorsitzende Angelika Pipal-Leixner. Klemens Resch, Obmann der Freiheitlichen ist ebenfalls überzeugt von diesem Projekt, gibt jedoch zu bedenken, dass ein konstruktives Miteinander nicht fehlen darf. "Schulunterricht und Bewusstsein für Klimaschutz sollten miteinander verknüpft werden und nicht einen Widerspruch darstellen." Dies empfielt auch youngCaritas Leiterin Uhl: "Die Schüler sollten vermehrt das Gespräch mit ihren Lehrern oder der Direktion suchen. Ich bin sicher dass dann ein Weg hin zum Klimaschutz gefunden wird."
Mehr zum Thema:
>> meinbezirk.at/fridaysforfuture
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
2 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.