Interview mit Bezirkschef
Das steht 2025 in Döbling auf der Agenda
Von Kindergartenrettung bis Unwettermaßnahmen: Der Bezirkschef Daniel Resch (ÖVP) steht 2025 vor vielen Aufgaben. Im MeinBezirk-Interview verrät er, was auf die Döblingerinnen und Döblinger zukommt.
WIEN/DÖBLING. Im 19. Bezirk steht die Zeit selten still: Von Pächterwechsel am Cobenzl bis hin zu einer Kindergartenschließung und einer möglichen Rettung hat sich viel getan im vergangenen Jahr. MeinBezirk hat die wichtigsten Schlagzeilen auf einen Blick:
2025 bietet mit 365 Tagen aber auch wieder Platz für spannende Ideen, neue Projekte und Herausforderungen. Was die Döblingerinnen und Döblinger im neuen Jahr erwartet, verrät Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) im exklusiven MeinBezirk-Interview.
Rückblickend auf das Jahr 2024: Mit welchen Gefühlen geht man jetzt ins Jahr 2025?
Es ist viel passiert, es war viel zu tun. Wir hatten einige Herausforderungen 2024, aber auch vieles erreicht.
Welche Herausforderungen zum Beispiel?
Ganz klar, die Regenmassen im August und im September. Das war eine Challenge. Wir hatten viel Kontakt mit den Bürgern und viel für Jugendliche weitergebracht. Wie zum Beispiel Spielplätze oder Schulvorplätze, die wir verbessert haben.
Apropos Unwetter: Sie haben eine Katastrophenschutzkommission einberufen. Was ist da herausgekommen?
Bei der Katastrophenschutzkommission war vor allem eines wichtig, dass wir noch einmal die Dienststellen der Stadt Wien darlegen, wie so etwas passieren konnte. Das liegt sicher nicht am Kanalsystem, das das Wasser nicht auffangen konnte.
Der Berg wird nicht abgebaut
Sondern?
Was in Döbling dazukommt, ist die Topografie. Das Wasser fließt so schnell, dass es über die Kanaldeckel drüberschießt. Der Bezirk ist für Verbesserungen, wie größere Einlässe beim Kanal, offen. Aber von einer Vergrößerung des Kanals kann keine Rede sein.
Welche konkreten Maßnahmen wären das?
Man könnte größere Einlässe beim Kanal machen. An der Topografie können wir nichts ändern, da werden wir nichts abgraben, also das bleibt so.
Welche Projekte stehen nächstes Jahr an?
Was ganz wichtig ist, ist natürlich der Kindergarten in der Bauernfeldgasse. Wir haben überfraktionell beschlossen, dass wir das Geld in die Hand nehmen und den Kindergarten sanieren. Es liegt definitiv nicht am Geld, sondern an der Stadt Wien, Firmen zu beauftragen. Wenn es nach mir ginge, hätte das schon passieren müssen.
Wie steht es um den Highline Park in Heiligenstadt?
Im Januar wird es dazu wieder eine Besprechung geben. Mein Optimismus ist ungebrochen. Ich habe gesagt, bis zum Ende der Legislaturperiode werden wir Ergebnisse oder zumindest Entscheidungen sehen. Ich bleibe dabei.
Woran scheitert es bis jetzt?
Es scheitert an gar nichts. Es sind sehr positive und konstruktive Gespräche mit allen Beteiligten, und dazu zählen die ÖBB, Wiener Linien, Stadt Wien, Wirtschaftskammer, das Bundesdenkmalamt und der Bezirk. Es macht eine Riesenfreude, dabei zu sein und wirklich etwas zu gestalten.
2025 wählt Wien. Mit welchen Erwartungen geht man in das Wahljahr?
Ich bin nicht nur voller Tatendrang, sondern auch optimistisch. Ich glaube, die Leute leben ausgesprochen gerne in Döbling und schätzen auch die Arbeit der Bezirksvertretung. Und die Leute wählen in ihrem unmittelbaren Umfeld oft anders, als wenn es ein bisschen weiter weg ist. Die Leute wissen, was sie im Bezirk haben.
Ein Bankomat ist ein Erfolg
Abgesehen vom Ortsbildschutz beschäftigt die Döblingerinnen und Döblinger auch der Mangel an Bankfilialen oder schlecht ausgebauten Öffis, wie dem 39A. Was kann der Bezirk dagegen machen?
In ganz Wien sperren die Bankfilialen alle zu, natürlich auch in Döbling. Ich spreche mit den Banken, der Wirtschaftskammer und der Stadt. Da werden schon Erfolge erzielt, dass man einen Bankomaten halten kann. Auch das ist nicht leicht. Und was die Öffis angeht, habe ich auch schon mal einen Testbetrieb für City-Busse vorgeschlagen.
Was ist daraus passiert?
Es wird halt nicht von allen gewünscht, weil wir keine Frequenz hätten. Das ist interessant. Beim Bus heißt es immer, es gibt keine Nachfrage. Beim Radweg zählt das nicht, weil da muss ich das Angebot schaffen, dass die Nachfrage steigt. Die Stadt ist hier nicht stringent.
In der Vergangenheit stand der Neustifter Kirtag auf der Kippe. Wie schaut es für 2025 aus?
Der Neustifter Weinbauverein bekommt vom Bezirk nächstes Jahr wieder die Unterstützung. Ich sehe keinen Grund, das zu ändern. Der Kirtag hat wieder gezeigt, dass er extrem beliebt ist und er zieht die Leute aus ganz Wien und Umgebung an.
Der Kirtag machte im vergangenen Jahr mit einem Vergewaltigungsvorwurf Schlagzeilen. Können Sie sich vorstellen, dass weitere Sicherheitsmaßnahmen gesetzt werden?
Die Vorwürfe haben sich nicht erhärtet. Einlassstopp gibt bei den Betrieben ja schon. Ich kann den Berg nicht absperren, das ist sehr schwierig. Der Weinbauverein ist im Gespräch mit der Polizei, die sich austauschen, wo es Verbesserungsbedarf gibt.
Was liegt ihnen heuer besonders am Herzen?
Ich möchte den Döblingerinnen und Döblingern den Bezirk noch näher bringen. Zum Beispiel möchte ich ihnen Straßennamen genauer erklären. Das heißt, es wird eine Reihe geben, wo ich genau erkläre, warum etwa die Grinzinger Allee so heißt. Ich möchte dieses Gefühl für Döbling noch näher zu den Leuten bringen. Aber noch vieles mehr, es wird ein gutes Jahr
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