"Privat bin ich auch gerne einmal grantig"
Eine humoristische Weltreise mit Felix Dvorak
In seinem neuen Buch "So lacht Die Welt" lädt der Schauspieler und Kabarettist Felix Dvorak zu einer humorvolle Reise rund um den Globus.
(mtk). Für alle Kosmopoliten, deren Reisepläne heuer Corona zum Opfer fielen, hat Felix Dvorak ein ganz besonderes Trostpflaster parat: In seinem 16. Buch reist der Wiener Schauspieler literarisch rund um die Welt und gibt mit Witzen aus 44 Ländern Einblicke in den jeweils typischen Landeshumor. "Ich bin immer viel gereist und hoffe sehr, dass Covid 19 bald vorbeigeht. Ich habe noch viel vor", erklärt Dvorak im bz-Gespräch in seinem zweiten Wohnzimmer, dem Heurigen Schreiberhaus in Neustift, wo man in Kürze in einem "Dvorakstüberl" Platz nehmen kann.
Die Corornazeit hat der Kabarettist gut genützt und eine Auswahl seiner umfassenden Witze-Sammlung aus fünf Kontinenten in dem Buch "So lacht die Welt" zusammengefasst. Von England über Russland und Indien geht die Reise bis nach Indonesien und Australien. Auch Malaysia, Lateinamerika und der Vatikan präsentieren sich mit landestypische Witzen von einer neuen Seite. "Das Recherchieren war viel Arbeit. Zum Glück habe ich Freunde in aller Welt, die mir halfen", so Dvorak und verrät:"Im Prinzip sind alle Witze gleich. Mit dem ersten Witz hat Kain Abel erschlagen. Witze sind uralt und werden nur umgewandelt. Man lacht am meisten über das Missgeschick eines anderen in dem Bewusstsein, dass es einen selber nicht betrifft. Wenn sich einer dersteßt und hinfällt oder Böses über jemanden erzählt wird, da lachen die Leute immer."
"In Wien lacht man über Tod und Teufel"
Ein Spezifikum ist für Dvorak allerdings der Wiener Humor. "Die Wiener lachen schon ein bisschen anders. Gelacht wird über todernste Sachen, was woanders undenkbar wäre. Der Wiener Humor ist auch sehr beeinflusst von den Ländern der ehemaligen Donaumonarchie."
Humorlose Länder sind für Dvorak auf dem Globus nicht zu finden. "In Ländern, in denen eine Diktatur herrscht, lebt der Witz im Verborgenen. Man denke an die DDR, die Naziherrschaft oder die Mullahs im Iran. Diese Witze ähneln alle einander sehr." Der beste Witz ist für den Döblinger eindeutig der jüdische: "Das ist der geistvollste Humor, da diese Leute die Gabe haben, selbstkritisch über sich zu lachen. Woody Allen oder die Marx Brothers – dieser Humor ist stilbildend." Privat erzählt Dvorak übrigens nie Witze. "Ich merke mir keine Witze und erzähle sie nur für Geld. Ich unterhalte an meinen Vortragsabenden, aber privat bin ich auch gerne einmal grantig. Ich verstelle mich nie."
Zur Sache
"So lacht die Welt" von Felix Dvorak ist als Hardcover im Amalthea Verlag erschienen, hat 208 Seiten und ist im Buchhandel um 22 Euro erhältlich.
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