Hainburg in Piešťany und auch in Oslo
Lesung: „Herbstvariationen“
„Gute Sprache zu Literatur geformt, kann dem Augenblick Dauer verleihen!“ meinte vor vielen Jahren der Vorsitzende des Städtepartnerschaftsvereins Nieder Roden – Hainburg an der Donau Karl-Heinz Nenner. Und mit diesen Worten bedankte sich der Leiter der Hainburger Autorenrunde Erwin Matl bei der Hoteldirektorin Michaela Uhrínová und der Autorenkollegin Jana Macháčová, die gemeinsam zum wiederholten Male auf der Bäderinsel in Piešťany eine Lesung der Hainburger Autorenrunde organisierten.
Die Moderatorin Gertrud Hauck stellte ein gut abgestimmtes Programm zusammen, das mit einer heiteren Kindheitsepisode „Morgendusche“ von Erwin Matl begonnen hatte. Es folgte ein Lyrik-Teil über den oftmals trüben Herbst, der eigentlich in diesem Jahr bis Mitte Oktober nicht wirklich sichtbar geworden ist.
Nachdem zuerst Jana Macháčová Lyrik der iranischen Autorenkollegin Nahid Ensafpour rezitierte, gedachte man danach in einem gemeinsamen Block des 80. Geburtstags von Etela Farkašová, die seit mehr als zehn Jahren Mitglied der Autorenrunde ist und für die es dieser Tage eine große Festveranstaltung des slowakischen Kulturinstituts in Wien geben wird.
Und danach gab es fröhliche „Herbst-Emotionen“ von Ewa Ströck, denn der Herbst kann durchaus auch schöne, bunte Erinnerungen hervorrufen.
Karl Krammer brachte eine wahre Kurzgeschichte über einen dramatischen Gärgasunfall in einem heimatlichen Weinkeller. Solche gab es in früheren Jahren regelmäßig, vor allem in der Herbstzeit. – Den Herbst in Lyrik gossen danach Erika Lugschitz, Gertrud Hauck und Helene Levar, ehe dann Erwin Matl mit der Kindheitsgeschichte „Sauerkraut“ den Lese-Reigen beendete.
Am Klavier fand Peter Pavol stets die passenden Melodien zu dem gesprochenen Wort.
Und dann beim anschließenden Abendessen ereilte die Autorenrunde die große Überraschung, dass der neue Literatur-Nobelpreisträger Jon Fosse (63 Jahre) aus Norwegen heißt, der seinen Zweitwohnsitz in der Grenzstadt Hainburg an der Donau hat, da er mit einer Slowakin verheiratet ist. Wer hätte gedacht, dass 33 Jahre nach Gründung der Hainburger Autorenrunde Hainburg „Literatur-Nobelpreis-Stadt“ ist?
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