Nimm es bloss nicht so schwer...
Der Herbst klopft an die Tür
Instinktiv ziehe ich die Schultern ein bisschen höher. Die kühle Abendbrise verursacht eine Gänsehaut auf meinen unbedeckten Armen. Ich trotte mit den auf "Urlaub bei Oma" befindlichen Hundemädels meiner Tochter die letzte Runde des Tages und denke sehnsüchtig an die Wollweste, die leider unbeachtet im Kasten liegengeblieben ist. Die beiden Fellnasen traben artig neben mir her und genießen offensichtlich die erfrischende Abendluft. Auch ich nehme einen tiefen Atemzug! Ich, die absolute Sonnenanbeterin, erfreue mich an dem kühlen Duft des herannahenden Herbstes! Nach den zahlreichen und extrem heißen Sommertagen dieses Jahr eigentlich auch kein Wunder. Während wir um die letzte Ecke biegen fegt der Wind trockene Blätter vor unsere Füße. Es knistert leise, als meine kleinen Begleiter drauftreten. Sonst ist es schon sehr still. Die morgendlichen Wonnemelodien der lieben Singvögel wurde durch das Krächzen der Rabenscharen ersetzt, die sich gierig über die Reste der abgeernteten Felder hermachen, die Sonnenblumen lassen schon seit vielen Tagen ihre braunen Köpfchen traurig hängen und das Maisfeld hat seine Farbe von einem satten Grün in ein müdes Gelbbraun verwandelt. Ja, der Herbst steht vor der Tür und bittet mit lautstarkem Pochen sehr undezent um Einlass. Aber so ist es auch gut. Alles kommt wieder zur Ruhe, darf rasten und zu neuen Kräften kommen. Ich werde wohl dem Beispiel der Pflanzen und der Tieren folgen. Werde mein Strickzeug und meine Bücher zusammen mit der Kreuzworträtselsammlung zum Kamin legen um dort meine Energien für das nächste Jahr zu sammeln. Werde Obstsalate gegen stärkende Eintopfsuppen und das bunte Sommerkleid gegen die graue Wollhose tauschen. Wie immer spricht die Natur zu uns. Wir müssen nur genau zuhören und es ihr gleich tun. Dann stimmt auch unser Rhythmus wieder.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.