Schloss Trautmannsdorf
Pläne rufen Widerstand hervor
Seit Bekanntwerden der Pläne für das Schloss Trautmannsdorf regt sich Widerstand in der Bevölkerung.
TRAUTMANNSDORF/L. Lange lag das klassizistische Schloss Trautmannsdorf im Dornröschenschlaf. Das scheint nun vorbei zu sein. Seitdem bekannt wurde, dass das Schloss zu einem "Medical Health Resort" mit Ärztezentrum und zahlreichen Neubauten werden soll, regt sich Unmut und Widerstand in der Bevölkerung.
Langjährige Entwicklung
Norbert Winkelmayer, CEO der Sans Souci Group, erwarb das Areal mit Schloss im Jahr 2013. Mehr als vier Jahre wurde an dem Projekt in Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde, der Bezirkshauptmannschaft und dem Bundesdenkmalamt geplant. Demnach soll das mittlerweile baufällige Schloss umfassend saniert werden. Die Pläne enthalten auch einen Neubau eines Spas mit Pool und Seminarräumen, rund um das Schloss sollen Reihenhäuser, ein Wohngebäude und fünfstöckige Pavillons für eine Wohnnutzung erbaut werden, an der Hauptstraße ist ein Ärztezentrum geplant. In der maximalen Ausbauvariante werden rund 640 Personen vor Ort erwartet - zum Vergleich, Trautmannsdorf hat rund 960 Einwohner. Im April 2019 informierte Bürgermeister Heinz-Christian Berthold die Bevölkerung in den Gemeindenachrichten. "Die Einreichpläne sind vorhanden, müssen jedoch nachgebessert werden. Es gilt Fluchtwege und Feuerwehrzufahrten zu berücksichtigen. Es ist richtig, dass es allerdings noch kein Verkehrskonzept gibt", so Bgm. Berthold.
Bürgerinitiative
"Mit Bekanntwerden der Pläne haben wir Unterschriften gegen dieses Projekt gesammelt. Binnen weniger Tage hatten wir bereits 264 Unterstützer", berichten die Unterstützer. In weiterer Folge wurde die Bürgerinitiative "BI Unser Trautmannsdorf" gegründet, allein um Parteienstellung zu erhalten. "Winkelmayer besitzt das Schloss seit sechs Jahren und hat bisher nichts in den Erhalt der Substanz investiert. Die Erhaltung des Schlosses samt Park liegt ja unumstritten in unserem Interesse. Es handelt sich hier um ein kulturelles Erbe der gesamten Region. Anderswo gibt es große Anstrengungen, Vergleichbares auch für spätere Generationen zu erhalten, das ist hier nicht der Fall. Im Jahr 1811 verbriefte Fürst Philipp Batthyany das Zutrittsrecht der Bevölkerung zum Schlosspark, gemäß diesen Plänen sollen wir nur mehr beschränkten Zutritt haben. Denn die Fünfsterne-Klientel aus Asien, mit der Winkelmayer rechnet, ist sicher nicht interessiert, dass Einheimische im Park spazieren gehen." Ebenfalls für Bedenken sorgt, dass Winkelmayer rund um das Schloss Trautmannsdorf alle Grundstücke kauft, die zu bekommen sind, "inzwischen besitzt er rund ein Drittel der Ortskerns, wir fühlen uns #+ausverkauft."
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