Ostera
Ein altes keltisches Fest der Frühlingskraft und Erneuerung

- hochgeladen von Helene Bernsteiner
Ostera, auch bekannt als Ostara oder Eostra, ist ein traditionelles keltisches Fest, das den Frühling und die Erneuerung feiert. Es ist eines der sogenannten „Feuerfeste“ des keltischen Jahreskreises, die zur Frühlings-Tagundnachtgleiche gefeiert wurden. Der Name Ostera leitet sich vermutlich von der germanischen Frühlingsgöttin Eostre oder Ostara ab, die mit Fruchtbarkeit, Licht und der Wiedergeburt der Natur in Verbindung gebracht wird.
In einer Zeit, in der die Tage wieder länger und die Temperaturen wärmer werden, ist Ostera ein Symbol für das Ende des Winters und den Beginn einer neuen Wachstumsperiode. Es wird im Frühjahr gefeiert, gewöhnlich um den 20. März herum, wenn die Tag- und Nachtgleiche den gleichen Anteil an Licht und Dunkelheit bringt. An diesem Punkt des Jahres ist das Licht wieder stärker, was den alten Völkern Hoffnung und Freude schenkte. In der keltischen Tradition geht es bei Ostera weniger um große religiöse Rituale, sondern vielmehr um das Feiern des Lebens, der Erneuerung und der Kraft der Natur.
Die Rituale und Bräuche von Ostera
Das Eier-Sammeln: Eines der bekanntesten Symbole von Ostera sind die Eier, die als Zeichen der Fruchtbarkeit und des Neubeginns gelten. In der keltischen Tradition wurden Eier oft als Geschenke des Frühlings betrachtet. Die Menschen bemalten und schmückten sie, um sie der Erde oder den Göttern als Symbol für Fruchtbarkeit und Leben darzubringen. Das Ei steht für den Zyklus von Leben und Tod, das Neue, das aus der Dunkelheit hervorgeht. Auch das „Eiersuchen“ hat seine Wurzeln in diesem Brauch, der heutzutage in vielen modernen Ostern-Feiern wiederzufinden ist.
Feuerzeremonien: Wie viele andere keltische Feste wurde Ostera oft mit Feuer gefeiert. Feuer symbolisierte das Licht und die Sonne, die nach dem langen Winter zurückkehrten, und wurde als reinigendes Element verstanden. Man entzündete große Feuer, um die Dunkelheit zu vertreiben und die Kraft der Sonne zu begrüßen. Diese Feuerzeremonien standen auch für den Kampf zwischen Licht und Dunkelheit und waren oft begleitet von Gesängen und Tänzen.
Der Osterhase: Der Hase ist ein weiteres Symbol von Ostera, das mit Fruchtbarkeit und der Erneuerung der Natur in Verbindung gebracht wird. In vielen keltischen und germanischen Kulturen galt der Hase als heiliges Tier der Frühlingsgöttinnen und war ein Symbol für sexuelle Energie und Fruchtbarkeit. Der Brauch des „Osterhasen“, der Eier versteckt, hat seine Wurzeln in dieser Symbolik. Der Hase steht für die Schnelllebigkeit des Lebens und die fruchtbare Zeit des Frühlings.
Blumen und Pflanzen: Die Pflanzenwelt spielt eine wichtige Rolle bei Ostera. Die Kelten verehrten die Pflanzen und Blumen, die im Frühling zu blühen begannen, als Zeichen der Wiedergeburt und des Lebens. Besonders die Blumen, die den Frühling einläuten, wie Primeln, Narzissen und Veilchen, waren bei den Feierlichkeiten oft Bestandteil von Altären oder als Geschenke für die Götter gedacht. Das Pflanzen von Bäumen oder das Säen von Samen symbolisierte den Wunsch nach Wohlstand und einem fruchtbaren Jahr.
Die Verehrung der Frühlingsgöttin: Der keltische Jahreskreis hatte viele Göttinnen und Götter, die mit den verschiedenen Jahreszeiten und Naturzyklen verbunden waren. Ostera feierte die Frühlingsgöttin, die für Fruchtbarkeit, Erneuerung und das Aufblühen der Natur verantwortlich war. Sie wurde als jung und schön dargestellt, mit einer Verbindung zu Licht, Wärme und der Wiedergeburt des Lebens. Das Ritual, das der Göttin gewidmet war, bestand oft aus Tänzen, Gesängen und dem Anbieten von Opfergaben wie Blumen oder frischen Früchten.
Das Ritual der Erneuerung: Ostera war nicht nur ein Fest der Natur, sondern auch ein Moment der persönlichen Erneuerung. Die Kelten glaubten, dass man sich an diesem Tag von alten, negativen Energien befreien konnte, um Platz für Neues zu schaffen. Oft fand eine Art von Reinigungsritual statt, bei dem alte Gegenstände verbrannt wurden oder durch das Wasser gesprungen wurde, um die Dunkelheit des Winters abzuschütteln und den Weg für das Licht des Frühlings zu ebnen.
Moderne Einflüsse und die Verbindung zu Ostern
Obwohl das keltische Fest Ostera in der heutigen Zeit nicht mehr in seiner ursprünglichen Form gefeiert wird, hat es viele Elemente in das moderne Osterfest integriert. Besonders die Symbole wie das Ei, der Hase und das Frühlingserwachen finden sich heute noch in den Traditionen, die wir mit Ostern verbinden.
Die christliche Osterfeier hat sich ebenfalls mit Elementen von Ostera vermischt, insbesondere was die Fruchtbarkeit und das Erwachen der Natur betrifft. Das christliche Ostern, das die Auferstehung Jesu Christi feiert, ist eine Feier des Lebens, der Hoffnung und der Erneuerung – Werte, die auch tief in der keltischen Tradition verankert sind.
Fazit
Ostera ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie alte Traditionen und Bräuche über Jahrtausende hinweg das menschliche Bedürfnis nach Hoffnung, Erneuerung und Naturverbundenheit widerspiegeln. Es erinnert uns daran, dass der Frühling mehr ist als nur eine Jahreszeit – es ist eine Zeit des Aufbruchs, der Veränderung und der Möglichkeit, neu zu beginnen. Die Rituale von Ostera bieten nicht nur eine tiefere Verbindung zur Natur, sondern auch zur inneren Welt, die uns dazu einlädt, uns selbst und die Welt um uns herum in einem neuen Licht zu sehen.
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