Die Schwechat
Angeln - Hobby und Naturschutz

- Für Angler gelten strenge Regeln und die Fischereivereine leisten auch einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz.
- Foto: Sportfischereiverein Baden
- hochgeladen von Maria Ecker
Angler verbringen mehr Zeit am Fluss als sonst jemand und kennen diesen dementsprechend gut.
BEZIRK BADEN (mec). Meist sind es Angler, die es als Erste bemerken und Alarm schlagen, wenn Gewässer verschmutzt sind, austrocknen oder die Ökosysteme aus dem Gleichgewicht geraten. Der Sportfischereiverein Baden besteht seit über 75 Jahren und setzt sich seit Beginn intensiv für den Umwelt-, Natur- und Gewässerschutz ein. Mit fast 500 Vereinsangehörigen zählt er zu den größten Fischereivereinen in Niederösterreich.
Hauptproblem Wassermangel
Andreas Schweiger vom Sportfischereiverein Baden konnte in den letzten Jahren den bedenklichen Rückgang der Wassermenge beobachten. Das bedroht den Fischbestand auf gleich mehrere Arten. Das Wasser wird zu warm für die Fische und dort wo es äußerst seicht ist, werden sie besonders leichte Beute von Räubern, wie dem Gänsesäger, dem Kormoran oder dem Fischotter.
Aus dem Gleichgewicht
Die Fischotter-Population ist im Bezirk Baden stark angestiegen. Sie siedeln sich am liebsten dort an, wo das Wasser besonders seicht ist und die Fische dadurch keine Rückzugsmöglichkeit haben. "So viele Fischotter wie im letzten halben Jahr habe ich noch nie gesehen", berichtet Andreas Schweiger: "Weh tut uns der Otter besonders wo wenig Wasser ist", ergänzt der Fischer, der einen Abschuss der Tiere nicht für die geeignete Lösung des Problems hält. Niederösterreichweit schätzt man die Otterpopulation auf etwa 500 Tiere.
Wenig Fischbesatz
Der natürliche Fischbestand in der Schwechat setzt sich hauptsächlich aus Bachforellen, Regenbogenforellen und Weißfischen zusammen. Die beiden Fischereireviere werden nur minimal mit Fischen besetzt, denn diese werden noch leichter zur Beute von Räubern, erklärt der Fischer. Mit Besatzfischen würde man diese quasi über den Winter durchfüttern.
Der Sportfischereiverein Baden führt regelmäßig Kontrollabfischungen durch, um den Fischbestand abschätzen zu können. Dabei wurden beispielsweise am Holzrechenplatz im Vergleich zum Vorjahr weniger als die Hälfte Laichfische gezählt.
Fische aus der Donau
An den Maßnahmen zur Renaturierung der Schwechat in der Möllersdorfer Au war der Fischereiverein ebenfalls beteiligt. Durch das Entfernen von Fischhindernissen und der Schaffung geschützter Rückzugsmöglichkeiten hofft man, dass wieder Fische - wie beispielsweise die Nase - von der Donau aus die kleineren Gewässer flussaufwärts wandern, um dort zu laichen. Die Nase ist Fisch des Jahres 2020 und eine jener Arten anhand der Erfolg des Projekts Alpen-Karpaten-Flusskorridor untersucht wird. Die Nase kann nämlich als ein guter Indikator für den Erfolg von Renaturierungsmaßnahmen angesehen werden.
Nächste Woche: Erholungsraum am Fluss - Paradies mit Regeln
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