Alsergrund
Übersiedelt der Servitenmarkt bald vorübergehend woanders hin?
Jeden Donnerstag gibt es im Servitenviertel einen beliebten Markt. Doch bald muss er wegen einer Baustelle übersiedeln. Aber wohin?
WIEN/ALSERGRUND. Bisonfleisch aus Oberösterreich, Bio-Fisch aus der Steiermark und Honig aus Neusiedl: Das und noch mehr finden die Alsergrunderinnen und Alsergrunder jeden Donnerstag auf dem Vorplatz der Servitenkirche. Doch damit wird es bald vorbei sein – zumindest vorübergehend. Wenn im kommenden Mai die Arbeiten im Servitenviertel beginnen werden, wird auch der Markt davon nicht verschont bleiben.
Zur Erinnerung: Bis zum Herbst werden in dem Grätzl Bauarbeiten stattfinden, weil es umfassend umgestaltet wird. Das betreffe auch die Standler und Standlerinnen, wie Ulrich Gerhardt erklärt. Er verkauft hier den Honig seiner Imkerei.
"Spätestens dann, wenn die Arbeiten an der Ecke Grünentor-/Servitengasse beginnen, brauchen wir ein Ausweichquartier", sagt er. "Denn dann haben wir keine Zufahrtsmöglichkeit mehr und können nicht mehr ordentlich aufbauen." Wann dort die Bagger anrollen werden, weiß man noch nicht genau. Die Rede ist von einigen Wochen, in denen der Markt nicht am gewohnten Ort stattfinden können wird.
Ausweichmöglichkeit Bauernfeldplatz?
Daher wird aktuell ein Platz gesucht, auf den der Markt zeitweise übersiedeln kann. Dafür gibt es mehrere Kandidaten, etwa den Karmelitermarkt in der Leopoldstadt oder den Bauernfeldplatz. Letzteren würden die Standlerinnen und Standler laut Gerhardt bevorzugen: "Es macht Sinn, in der Nähe zu bleiben und nicht zu weit weg zu übersiedeln. Das wäre auch für die Kunden einfacher."
Die Verhandlungen laufen
All das liegt aber nicht nur in den Händen der Standlerinnen und Standler, sondern auch in jenen des Bezirks und der Stadt. Komplizierter wird die Sache dadurch, dass der Markt genau genommen kein offizieller Markt der Stadt Wien ist. Diese unterliegen der MA 59 – Marktamt. Die MA 59 übernimmt für Märkte viele organisatorische Tätigkeiten.
"Aktuell muss jeder Standler einzeln bei der MA 36 – Gewerbetechnik um einen Bescheid ansuchen", so Gerhardt. Die MA 36 ist für Verkaufsstände zuständig. Auch etwa um den Stromanschluss müssen sich die Standler selbst kümmern.
"Das Ziel ist daher, dass der Markt nach seiner Rückkehr ins Servitenviertel von der MA 59 übernommen wird", so Gerhardt. Das würde den bürokratischen Aufwand erleichtern. Tatsächlich laufen in dieser Sache aktuell Verhandlungen mit den Magistraten, wie Bezirksvorsteherin-Stellvertreter Christian Sapetschnig (SPÖ) bestätigt:
"Wir unterstützen die Marktfahrerinnen und Marktfahrer während der Umgestaltungsarbeiten. Nach der Baustelle wird der Donnerstagsmarkt in die Servitengasse zurückkehren und von den städtischen Dienststellen betreut werden."
Wohin der Markt am Ende also umsiedelt und ob der Markt bald in die Verantwortung MA 59 überführt wird, bleibt abzuwarten.
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