Die Strudlhofstiege in Wien. Ein ungewöhnliches Bauwerk als Pilgerstätte von Literaturliebhabern

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Weltbekannt geworden ist die architektonisch und literaturgeschichtlich bemerkenswerte Stiegenanlage im 9. Wiener Gemeindebezirk wohl mehr wegen des Erfolgromans von Heimito von Doderer „Die Strudlhofstiege oder Melzer und die Tiefe der Jahre“, der 1951 erschien und dessen Handlung zwischen 1923 und 1925 rund um die Stiege und den 9. Bezirk angesiedelt ist (es wird ein Teil der Gesellschaft porträtiert, kritisiert und manchmal auch liebevoll beschrieben, Doderer entwirft ein Bild des Bildungsbürgertums während und nach der Monarchie, in dem er im Umkreis einige zentrale Ereignisse des Romans spielen läßt), ehe denn durch die Treppe selbst.

Obwohl das Jugendstiljuwel, von Ing. Johann Theodor Jaeger vom Wiener Stadtbauamt entworfen, aus Mannersdorfer Kalkstein errichtet und 1910 zur Benutzung freigegeben wurde, mit einem zweiteiligen Beckenwandbrunnen mit Kopfmaske als Wasserspeier und einem Fischmaul aufwarten kann und mittels dreier Rampen und 58 Stufen der Höhenunterschied von rund 11 Metern überwindet, ist es stiller geworden um die Stiege. Die Beleuchtung erfolgt durch sieben Masten mit 16 stilvollen Hängeleuchten (vormals waren es Kugelleuchten).

Die Baukosten betrugen damals 100.000 Kronen und es folgten mehrere Renovierungen. In Anlehnung an die ursprüngliche Gestaltung wurde nach einer Mosaikverkleidung im Zuge der Instandsetzung 2008 bis 2009 das Relief aus Donaukies in Handarbeit nachgebildet. Der Name der Treppe stammt jedoch vom 1690 errichteten Strudlhof, den der Hof- und Kammermaler und spätere Direktor der Kunstakademie Peter Strudl (oft auch Peter Strudel geschrieben) als private Malschule errichtete. Sein Werk als Bildhauer und Maler bildet in Österreich den Übergang zum Hochbarock. Längst ist er vergessen in die Analen der Wiener Geschichte eingegangen.

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