Bildungsgrätzel am Alserbach
Senioren und Kinder machen gemeinsame Sache
Senioren und Mittelschüler arbeiteten gemeinsam ihre Geschichten in einem Theaterstück auf.
ALSERGRUND. Unter dem Titel "It takes a Grätzel to raise a child", also zu Deutsch "Es braucht ein Grätzel, um ein Kind großzuziehen", organisierten die Kunstvermittlerin Birte Brudermann und die Theaterpädagogin Rosemarie Poiarkov eine generationsübergreifende Theaterproduktion, die im Haus Rossau aufgeführt wurde.
Zwei Klassen, eine aus der Neuen Mittelschule Glasergasse und eine aus dem Erich-Fried-Gymnasium, bereiteten gemeinsam mit den Bewohnern des Pensionisten-Wohnhauses Rossau kleine Einlagen und Kunstwerke vor, die dann zusammen aufgeführt und präsentiert wurden. Zunächst noch unter dem Titel "Unsere Porzellangasse" wurde die Idee, die von der Magistratsabteilung 17 (Integration und Diversität) gefördert wurde, aber schnell auf das ganze Bildungsgrätzel "Am Alserbach" ausgeweitet. "Es gab sehr viele Ideen von den Schülern, sodass wir ihnen sehr bald mehr Spielraum gegeben haben", berichtet Poiarkov. "Das ganze Projekt ist mit den Ideen der Schüler gewachsen."
Wichtig war dabei vor allem die Themenfindung. Was könnte sowohl die Schüler als auch die Senioren aus dem Haus Rossau interessieren? "Zuerst haben wir die Schüler die nähere Umgebung erkunden lassen, aber wir haben schnell gesehen, dass sie selbst sehr viel zu erzählen haben", so Brudermann.
Verbindung von Alt und Jung
So wurde etwa ein Quiz erstellt, das Bezug auf Kinder und Senioren nimmt. Der Frage "Was ist die Hauptstadt des Irak? wurde mit "In welchem Bezirk liegt Kagran?" gekontert. Aber auch ernstere Themen wie etwa der Zweite Weltkrieg wurden behandelt. "Wir haben die Kinder dazu aufgefordert, Geschichten über die Jugend der Senioren zuschreiben", erklärt Poiarkov. Vor allem die Bombardierungen dürften die Kinder dabei beschäftigt haben. So schlug in einer Erzählung eine Bombe in den Dachboden ein, in einer anderen mussten die Menschen Schutz in einem Luftschutzkeller suchen.
Seit Jahresbeginn hatten die Kinder an ihren Projekten gearbeitet. Ab September kamen sie die Senioren jede Woche besuchen, wodurch sich viele Themen auch geändert haben. "Wir haben sehr darauf geachtet, dass dieses Projekt mit den Senioren nicht nur auf dem Papier besteht, sondern dass sich die Kinder aktiv mit älteren Menschen auseinandersetzen", so Poiarkov.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.