Neues Quartier gesucht
Papageienschutzzentrum am Alsergrund fehlt der Platz
Das Papageienschutzzentrum muss bis Ende des Jahres 2025 aus seinem derzeitigen Standort am Althangrund ausziehen. Es fehlt allerdings an ausreichend Geldmitteln und einem geeigneten neuen Quartier für 220 tropische Vögel.
WIEN/ALSERGRUND. Spaziert man die Augasse entlang, passiert man unweigerlich ein großes Glashaus, aus dem fremdartige Geräusche zu hören sind. Auf der Nummer 2/6 befindet sich das Papageienschutzzentrum auf dem Gelände des ehemaligen Biologiezentrums bei der alten Wirtschaftsuniversität. Auf 640 Quadratmeter gibt es genug Platz für etwa 220 Vögel.
2022 ist der Verein Arbeitsgemeinschaft Papageienschutz (ARGE Papageienschutz) von Vösendorf an den Alsergrund gezogen. Das dort ansässige Biologiezentrum der Universität Wien hatte hier bereits ein Glashaus, welches sich gut für eine – für tropische Vögel geeignete – Temperatur anpassen ließ.
Doch jetzt die Wende. Nach zwei Jahren am Althangrund muss das Schutzzentrum seinen derzeitigen Standort Ende 2025 verlassen und umziehen. Wohin ist noch unsicher.
Neuer Platz nötig
Die Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) ist für die Liegenschaft zuständig und lässt hier den Bildungscampus Althangrund über die nächsten Jahre entstehen. Hier soll die Fakultät der Sozialwissenschaft gebündelt werden und die BOKU mehr Platz bekommen. Die derzeitigen Gebäude werden abgerissen, das Glashaus wird ebenfalls verschwinden. Mein Bezirk berichtete, mehr dazu unten.
Nadja Ziegler, Vereinsleiterin der ARGE, findet es schade, dass der gemeinnützige Verein nicht am Alsergrund bleiben kann: "Wir hoffen, dass wir bald ein Quartier finden, möglichst in Wien-Nähe. Wir sind ja auch ein Bildungszentrum. Da wäre es auch wichtig, wenn uns Schulklassen weiterhin besuchen könnten." Ziegler und ihr Verein halten derzeit immer noch nach einem geeigneten Platz für die Vögel Ausschau.
Die BIG hatte der ARGE ursprünglich ein Quartier in der Nähe des neuen Bücherdepots der Universität Wien in Floridsdorf angeboten. Der Standort eignete sich allerdings nicht für die tropischen Vögel und die Mietkosten für den neuen Ort waren laut Ziegler zu hoch.
Schutz für bunte Federn
Neben einem Ort, an dem Ara bis Wellensittich ihren Lebtag genießen können, fungiert der Verein auch als Partnerbörse für die krummen Schnäbel. Mehr als ein Vogel hat bereits im Schutzzentrum die große Liebe gefunden. Da Papageien hoch sozial sind, lieben sie Gesellschaft. Hierbei helfen mehrere ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie eine Handvoll fix angestellte Tierpflegerinnen und Tierpfleger. Die Einzelhaltung der Tiere ist grundsätzlich seit 2005 laut Gesetz verboten.
"Sie sind so klug wie sieben- bis achtjährige Kinder, können aber auch so laut sein", erzählt Ziegler über die Vögel. Jeder Papagei hat eine eigene Geschichte: Viele von ihnen haben ihre Vorbesitzer überlebt, einige mussten den Besitzern aus Tierschutzgründen abgenommen werden. "Wir bekommen fast täglich Mails oder Anrufe von Personen, die irgendwo einen Papageien gesichtet haben und Hilfe brauchen", so die Vereinsleiterin.
Gefiederte Freunde selbst kennenlernen
Jeden Freitag ist im Papageienschutzzentrum Besuchstag. Von 14 bis 17 Uhr kann man die Vögel näher kennenlernen. Gebeten wird im Gegenzug um eine kleine Spende. In der Weihnachtszeit findet außerdem ein Punschstand vor dem Glashaus statt. Bis 21. Dezember wird jeden Freitag und Samstag von 17 bis 18 Uhr Punsch ausgeschenkt. Mehr Informationen sowie das Spendenkonto des gemeinnützigen Vereins sind auf der Webseite der ARGE zu finden.
Eine Gruppe Studierender sammelt zudem Spenden für das Papgeienschutzzentrum. Dafür wird zu einem Charity-Abend in der Bar "Hannelore" am Dienstag, 10. Dezember, geladen.
Mehr dazu hat MeinBezirk berichtet:
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