Garnisongasse
Obergutachten im Hosenträgerhaus gefordert
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- Ein Obergutachter soll feststellen ob die Fassade des Hauses bröckeln könnte.
- Foto: Spitzauer
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Die Eigentümer des "Hosenträgerhauses" in der Garnisongasse 1 fordern unabhängigen Gutachter. Dieser soll feststellen ob das von Otto Wagner gestaltete Haus vom U-Bahn-Bau gefährdet ist.
ALSERGRUND. Seit mehr als zwei Jahren liegen die Eigentümer des von Otto Wagner gestalteten "Hosenträgerhauses" im Clinch mit dem U-Bahn-Bau. Laut den Eigentümern könnte die Fassade während der Bauarbeiten und der andauernden Belastung durch die U-Bahn bröckeln – was auch ein Gutachten der Eigentümer belegen soll. Laut Wiener Linien habe der Erhalt des Hauses aber höchste Priorität.
Zuletzt hat sich aber die Vermutung der Eigentümer bestätigt: ein Stützpfeiler ist bei Bohrungen für die Fundamentverstärkung teilweise gerissen. "In den Wohnungen darüber sind Risse in den Wänden und die Türen teilweise grob verzogen", berichtet Günter Hofinger, der für die Eigentümer spricht.
Anliegen soll Chefsache werden
Jetzt muss allerdings festgestellt werden, wer die Risse zu verschulden hat. "Wir wollten die Unterlagen der Wiener Linien sehen, haben sie aber bis heute nicht bekommen", so Hofinger. Deswegen verlangen die Eigentümer jetzt ein Obergutachten von einem unabhängigen Gutachter. "Wir haben unsere Gutachten und die Wiener Linien ihre. So würde diese Diskussion erledigt werden", so Hofinger.
Die Eigentümer betonen auch wiederholt, dass sie keinesfalls gegen den U-Bahn-Bau seien, er wird sogar befürwortet. Wichtig sei dabei aber, dass niemand gefährdet wird. "Man stelle sich nur vor was passiert, wenn die Fassade bröckelt", so Hofinger. Mittlerweile äußert man auch die Befürchtung, dass das Haus vielleicht sogar in die Baugrube fallen könnte.
Ihren Appell richten die Eigentümer auch an Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), der ja als Chef der Wiener Bahnbetriebe einlenken könnte. Die Hausverwaltung und die Miteigentümer fordern von den Verantwortlichen ein fundiertes statisches Gutachten eines Obergutachters, der von beiden Seiten akzeptiert wird. "Alles andere wäre unverantwortlich", so Hofinger.
Wiener Linien wollen Bauten schützen
Vonseiten der Wiener Linien betont man, dass der Schutz der Gebäude an oberster Stelle stehen. "Wir bauen seit mehr als 50 Jahren U-Bahn-Tunnel", so eine Sprecherin. Man werde soweit es der U-Bahn-Bau verlangt alle Maßnahmen setzen, um das Haus vor Schäden zu schützen.
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