Alsergrund
"Meist publizierenster, unbekannter Autor" ist Friedrich Hahn
MeinBezirk hat Österreichs unbekanntesten, meist publizierenden Autor zum Gespräch getroffen. Friedrich Hahn verrät uns, welche Hürden und Probleme man als unbekannter Schriftsteller zu bekämpfen hat. Warum er jedoch trotzdem nicht ans Aufgeben denkt, liest du hier.
WIEN/ALSERGRUND. Er bezeichnet sich selbst als den unbekanntesten, meist publizierenden Autor in ganz Österreich. Auch der geheimste Literaturgeheimtipp des Landes will er sein: Friedrich Hahn. 57 Bücher sind bereits erschienen, zwei weitere schon in der Pipeline.
Sein größter Erfolg ist, dass die Bücher überhaupt zu Büchern wurden. Hahn erklärte im Gespräch mit MeinBezirk, dass es für kleine Autoren immer schwieriger werde, wirklich zu publizieren. Die Verlage konzentrieren sich lieber auf bekanntere Persönlichkeiten mit mehr Werbewirkung.
Hahn denkt nicht ans aufhören
Trotzdem gab der leidenschaftliche Autor in den vergangenen Jahren nicht auf und machte immer weiter. Auch hauptberuflich verschlug es ihn in seinem Leben in einer kreativen Branche – lernte er ursprünglich noch Bankkaufmann, ging er später in die Werbung und gründete auch seine eigene Agentur.
Neben diesen Jobs gestaltete er den Bezirk politisch mit. Von 2005 bis 2015 war er für die Grünen im Bezirksparlament. Sein größter Erfolg hier: das Alsergrunder Literaturstipendium – ein Angebot, mit dem junge Autorinnen und Autoren aktiv gefördert werden. Ein weiterer Erfolg aus dieser Zeit sind die Bäume in der Porzellangasse – eine Gasse, die er bis heute besonders schätzt.
Nun aber zu Hahns neustem Buch: In diesem versammelt der Autor die Protagonisten aus seinen vergangenen Werken im Altenheim. Es ist ein Roman voller Gefühle und voller Liebe. Er will hier auch zeigen, dass man auch im Alter noch ein sehr spannendes Leben führen kann. Wichtig war es ihm außerdem, die Entwicklung seiner Charaktere zu zeigen und diese nicht einfach mit dem Ende eines Werkes sterben zu lassen. Das Buch mit dem Titel "Die Heimsuchung" wird am Donnerstag, 21. November, im Schauspielhaus, in der Porzellangasse 19 vorgestellt. Bei freiem Eintritt geht's um 19 Uhr los.
Autobiografisches Werk
Weitere Werke von Hahn sind etwa "Dichterleben", wo er sich autobiografisch mit dem Leben und auch den Schwierigkeiten des Dichters beschäftigt. Mit den Schwierigkeiten beschäftigt sich auch der Roman "Der Autor steht für Lesungen und Pressetermine nicht zur Verfügung". Hier geht es hauptsächlich um die geringe Aufmerksamkeit, mit welcher unbekannte Autoren zu kämpfen haben. Generell spricht er davon, dass natürlich in jedem Werk etwas Hahn drinsteckt: "Ein jeder schreibt anders und das merkt man natürlich auch".
Auch an etwas experimenteller Werke wagte er sich dabei bereits ran. So kommt das Buch "Leergut" ganz ohne Haupt- und Nebendarsteller aus. Experimenteller geht es auch bei Hahns Gedichten, welche er aus Ausschnitten von Zeitungsartikeln zusammenbastelt. Die Ideen gehen dem Autor also ganz klar nicht aus. "So ernst ich meine Bücher auch nehme, das Spiel sollte nie verloren gehen", so Hahn abschließend.
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