Spitalgasse
Erster Trans* Pride Zebrastreifen in Wien

- Bezirksvorsteherin Saya Ahmad und Bezirksrätin Dominique Mras (beide SPÖ) weihen den Trans-Pride-Zebrastreifen ein.
- Foto: Maximilian Spitzauer
- hochgeladen von Christine Bazalka
An der Kreuzung Spitalgasse/Lazarettgasse kann man seit heute über einen rosa-blau-weißen Zebrastreifen spazieren. Diese Farben sollen die Sichtbarkeit der Trans-Community erhöhen.
WIEN/ALSERGRUND. Zwei blaue, zwei rosa und ein weißer Streifen: So sieht die Trans-Pride-Fahne aus. Sie ist ein Zeichen des Stolzes der Trans-Community, also jener Menschen, die sich in der zweipoligen Mann-Frau-Geschlechtsidentität auf irgendeine Art nicht wiederfinden. Sie soll auch darauf aufmerksam machen, dass sie noch immer für ihre Rechte kämpfen müssen.
Blau-rosa-weiß ist auch der neue Zebrastreifen über die Spitalgasse an der Kreuzung Lazarettgasse, der erste Trans* Pride Zebrastreifen des Landes. Die Initiative dafür ist von der Alsergrunder SPÖ-Bezirksrätin Dominique Mras ausgegangen, die gleichzeitig die Trans-Sprecherin der LGBTQI-Organisation der SPÖ, SoHo, ist. "Nur über Dinge, die sichtbar sind, können wir auch reden", erklärt sie die Idee dahinter. Sehr passend sei daher, dass der Zebrastreifen genau am Transgender Visibility Day, also dem Transgender-Sichtbarkeitstag am 31. März, umgesetzt wurde.
Solidarität: Keine Floskel
"Es macht mich stolz, dass wir als Bezirk Solidarität leben, und dass das nicht nur irgendeine Floskel ist. Wir leben Vielfalt", so Bezirksvorsteherin Saya Ahmad (SPÖ), "und diese Vielfalt soll sich auch in der Politik und in der Gestaltung des öffentlichen Raums widerspiegeln."
Warum braucht es aber abseits der Regenbogenfahne, unter der sich die gesamte LGBTQI, also lesbische, schwule, bi, trans, queer und inter Gemeinschaft versammelt, ein gesondertes Symbol für Trans-Pride? Zum einen, erklärt Mras, wurde die Pride-Bewegung, die sich seit den späten 60ern gegen die Diskriminierung und Unterdrückung von LGBTQI-Personen auflehnte, maßgeblich von Trans-Personen geprägt: "Über die Jahrzehnte ist das leider in Vergessenheit geraten. Es ist also wichtig, dass man zeigt, dass Trans-Personen in der Pride-Bewegung einen besonderen Platz einnehmen." Zum anderen leiden Trans-Menschen unter besonders starker Diskriminierung und auch rechtlicher Ungleichbehandlung.
Geschlechtseintrag ohne Gutachten gefordert
Die wichtigste politische Forderung in diesem Zusammenhang, so Mras, sei im Moment die freie Personenstandswahl. Eine Änderung des Geschlechtseintrags kann im Moment nur auf Basis eines Fachgutachtens erfolgen, auch wenn – ein Erfolg, der durch Rechtssprechung und nicht politischen Willen erzielt wurde – es mittlerweile die Möglichkeit gibt, das eigene Geschlecht mit "inter", "divers" oder "offen" anzugeben. "Jeder Mensch soll in dem Geschlecht anerkannt werden, in dem er oder sie lebt. Kein Gutachten dieser Welt kann jemandem sagen, wer oder was er ist. Das kann die Person nur selbst machen."
Zurück zum Zebrastreifen: Dieser soll auch Mut machen. "Weil es starke Anfeindungen gibt, trauen sich viele nicht an die Öffentlichkeit. Er ist auch ein wichtiges Zeichen dafür, dass man sichtbar und stolz ist", sagt Mras.
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