"Caroo" startet Carsharing mit Elektroautos
Das Alsergrunder Start-up "Caroo" bietet ab Herbst 50 E-Autos zum gemeinsamen Gebrauch an. Mittlerweile wurden mehr als 200.000 Euro bei Crowdfunding gesammelt.
ALSERGRUND. In Wien wird es bald eine umweltfreundliche Carsharing-Alternative geben: Ab Herbst wollen die vier Vorarlberger Gründer des Start-ups "Caroo" E-Autos anbieten. Zur Finanzierung der rein elektrischen Fahrzeugflotte hat das Wiener Jungunternehmen eine Crowdfunding-Kampagne ins Leben gerufen, die noch bis Mitte August läuft. Derzeit stehe man bei rund 200.000 Euro, erzählt Co-Founder und Geschäftsführer Leroy Hofer. Das Geld diene nun dazu, um die Fahrzeuge anzuschaffen. Für das erste Jahr möchte man mit 50 E-Autos starten. Zusätzlich müsse man die Flotte mit der Carsharing-Hardware ausrüsten, damit die Fahrzeuge mit der dazugehörigen App am Handy geöffnet werden können.
Auch die Parkplatzkosten würden einen großen Teil der Kosten ausmachen. Für das Geschäftsmodell sei das unerlässlich, sagt Hofer, denn geplant sei, dass man die Autos von "Caroo" im gesamten Gebiet der inneren Bezirke und in bestimmten Teilen außerhalb des Gürtels abstellen könne. "Fahren kann man aber in der ganzen EU, da gibt es keine Restriktionen. Man kann zum Beispiel für einen Tagesausflug ein Auto nehmen und nach Prag fahren, man muss es dann einfach wieder im Geschäftsgebiet abstellen.“
300 Kilometer Reichweite
Wie weit die E-Autos mit einem vollen Stromtank kommen, hängt vom Modell und der Temperatur ab. „Bei den Temperaturen, wie wir sie derzeit haben, kommen die Autos unglaublich weit, mit dem Renault Zoe etwa 320 Kilometer. Bei einer Durchschnittstemperatur von 20 Grad sind es rund 270 Kilometer, im Winter muss man durch das Heizen dann einiges abziehen“, erklärt Hofer. Je nach Beladung würden auch die anderen Autos der Flotte auf etwa 200 bis 300 Kilometer Reichweite kommen. Für den Gebrauch in der Stadt oder Tagesausflüge sei das durchaus ausreichend. „Die meisten Fahrten im Stadtgebiet sind Kurzfahrten, rund acht bis zehn Kilometer weit.“
Servicemitarbeiter sorgen dafür, dass die E-Autos immer aufgeladen sind. Den Strom nimmt man aus den öffentlichen Ladestationen von Wien Energie. Derzeit gibt es pro Bezirk zehn Ladepunkte. „Das reicht locker, um eine Flotte von 50 Autos regelmäßig zu betanken“, meint Hofer. Es gebe noch nicht so viele E-Autos in Wien, daher seien die Ladestationen zurzeit großteils frei. Ein Ladevorgang dauert drei Stunden. Diese "tote Zeit" will man auch dazu nutzen, um die Fahrzeuge zu reinigen.
Mit Umwelt-Auszeichnung
Das Ziel der "Caroo"-Gründer ist es, das ressourcenschonende Konzept des Carsharings durch Elektromobilität noch umweltfreundlicher zu machen. Dafür wurde das Start-up von "klimaaktiv", einer Initiative des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus, für Kompetenz im Klimaschutz ausgezeichnet. Pro Jahr sparen 50 E-Carsharing-Autos 281 Tonnen CO₂ ein. Schon jetzt werden die verschiedenen Tarife online angeboten. Weitere Informationen gibt es unter www.caroo.at
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