Dunsai: Mehr als nur Brillen aus Holz

- <f>Von Waluna zu Dunsai:</f> Werner Dreier geht mit seiner neuen Holzbrillen-Kollektion bald in Serie.
- hochgeladen von Ulrike Kozeschnik-Schlick
Als Werner Dreier vor 20 Jahren seine erste Holzbrillen-Kollektion herausbrachte, war er ein echter Pionier.
ALSERGRUND. Im 9. Bezirk werden aus Holz ausgefallene Brillen hergestellt. Dafür verantwortlich zeichnet Optiker Werner Dreier, der auch Obmann der Interessengemeinschaft Servitenviertel ist. Wald, Wiese und Natur – abgekürzt "Waluna" – standen für seine erste Holzbrillen-Edition. Seither trägt sein Optikerfachgeschäft in der Porzellangasse 12 diesen Namen.
"Es war ein ambitioniertes Projekt und ich war mit der Idee meiner Zeit um 20 Jahre voraus", erklärt Dreier. 30 Modelle hat er insgesamt für Waluna entworfen, aber bis es so weit war, dass man die federleichten, elastischen Kunstwerke aus Nussholz auf die Nase setzen konnte, musste er sich das Material Holz erst einmal gefügig machen. "Nussholz eignet sich zwar perfekt für die Fertigung von Brillen, aber es ist wie jedes Holz zu wenig elastisch. Eine Brille muss sich leicht biegen lassen, sonst bricht sie beim täglichen Gebrauch."
Also tüftelte er an einem Innenleben, das einerseits dem Anspruch eines Naturproduktes entsprach, andererseits aber trotzdem Hightech möglich machte. Die Lösung: feinste Holzschichten, die mit hauchdünnen Carbonschichten verleimt sind. Das Problem war zwar gelöst, aber um die Modelle in Serie gehen zu lassen, war die geniale Idee einfach "noch zu exotisch", wie er sagt. Noch fehlte die Nachfrage.
Gespräch mit Steve Jobs
"Ich träumte, dass ich den Apple-Gründer Steve Jobs auf einer Veranstaltung traf. Ich fragte ihn: Steve, wie würdest du eine Brille gestalten, die naturnah ist, aber zu unserem digitalen Zeitalter passt? Und er antwortete: Sie braucht einen Chip!", erzählt Dreier. Das war vor einem Jahr. Dreier machte sich sofort an die Umsetzung. Diesmal wollte er nicht nur eine neue Holzbrillen-Kollektion auf die Beine stellen, sondern auch gleich eine Fertigung in großen Stückmengen.
Im Team mit Technikern und Designern entstand das Konzept, in jede Holzbrille einen RFID-Chip einzuarbeiten, um die Marke und das Original zu schützen, aber auch um alle Informationen rund um die Brille –Entstehungs- und Kaufdatum und optische Daten – einzuarbeiten. "Jeder Optiker kann mit einem USB-Lesegerät die Daten vom Chip einfach ablesen. Geht ein Brillenglas verloren, weiß er sofort, welche Machart es war, und wir vereinfachen die Lagerhaltung", so der Erfinder. Dafür hat Dreier auch eine eigene Eye-Cloud entwickelt, eine App, mit der der Optiker alle wichtigen Infos zur Brille seines Kunden findet.
Produziert werden die zwölf neuen Dunsai-Brillenmodelle, die es ab April in vier Farben geben wird, von einer italienischen Partnerfirma. Der Name kommt diesmal übrigens von den Worten "Düne" und "Bonsai". "Die Schichten im Holz haben mich dazu inspiriert", sagt er und ergänzt: "Die Zeit ist reif, um in Serie zu gehen. Da sind wir die Ersten in Österreich." Es gebe ja bereits einige kleine Brillenmanufakturen, die Holzbrillen-Design haben, ihre Produkte aber nicht in großer Serie produzieren können. "Im Frühjahr werden die Brillen österreichweit erhältlich sein."
Weitere Berichte zum Thema Holz aus ganz Österreich finden Sie in unserem Themen-Channel.
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