Räumungsklage für alleinerziehende Mutter
Nach einer antwaltlichen Mietzinsminderung wegen Schimmel in der Wohnung bekam nun die zweite Mieterin in Seeboden die Räumungsklage.
SEEBODEN. Drei Mieter und WOCHE-Leser in der Wohnanlage am Hauptplatz in Seeboden kämpfen seit Jahren mit Schimmel in ihren Wohnungen und abgesackten Parkplätzen vor der Anlage (die WOCHE Spittal berichtete). Per Anwalt haben sie eine Mietzinsminderung erwirkt. Eine Mieterin bekam daraufhin die Räumungsklage und zog aus.
Nun flatterte auch Birgit Unterlerchner, alleinerziehende Mutter, die Mietzins- und Räumungsklage ins Haus. „Ich habe die Mietzinsminderung erwirkt, nachdem ich jahrelang immer wieder bei der Hausverwaltung anrief und E-Mails schrieb, um Mängel zu melden, aber es passierte nicht viel“, so Unterlerchner.
Wohl wurde in ihrer Wohnung, nachdem sie sich an die WOCHE Spittal gewannt hatte, von einem Tischler die Fensterbänke an der Südost-Seite gerichtet. „Als er die Fensterbank entfernt hatte, sah man einen teilweise einen Zentimeter dicken Spalt auf der Außenseite unter den Fenstern, der nicht gedichtet war und bei dem es hereinzog“, so Unterlerchner. Probleme habe sie aber an allen Ecken und Enden der Wohnung.
Schimmel nicht für 800 Euro
„Ich sehe es nicht ein, dass meine Tochter bei Kosten von über 800 Euro für die Wohnung, im Schimmel leben muss.“
Die Hausverwaltung (ESG) führt die Schimmelbildung auf falsches Lüften der Mieter zurück (die WOCHE Spittal berichtete ebenfalls).
Von Seiten der ESG heißt es dazu: „Frau Unterlerchner hat die Räumungsklage bekommen, weil sie Mietzinsrückstände hat“, so Pressesprecher Thomas Brey.
Nicht einmal zwei Monatsmieten
„Bis letztes Jahr, war ich nicht einen Cent schuldig, das hab ich auch nicht nötig. Und nun geht es um nicht einmal zwei Monatsmieten, aber ich lasse mir das nicht mehr gefallen“, betont Unterlerchner.
Deshalb hat sie nun einen unabhängigen Sachverständigen und Baumeister beauftragt, sich die Problemstellen in der Wohnung anzusehen. Sein Fazit: Die genaue Ursache des Schimmels kann er von Außen nicht feststellen. Laut ihm müssten das Bauwerk an den betroffenen Stellen von einem Experten geöffnet werden. Nur so könne man die Fensterbänke und Anschlussstellen zwischen Mauerwerk und Tür- und Fensterstöcken und weiters überprüfen.
Parkplätze nicht saniert
Die abgesackten Parkplätze betreffend musste die WOCHE Spittal nun feststellen, dass alles beim alten geblieben ist. Sie wurden bisher noch nicht saniert. Die ESG dazu: „Es wurden Kostenvoranschläge eingeholt, mit denen wir nicht zufrieden waren, sie waren zu hoch. Da es sich um ein gefördert errichtetes Wohnhaus handelt und die Sanierung auch von den Mietern bezahlt wird, wurden deshalb nun weitere Kostenvoranschläge eingeholt. Nun wird die Vergabe erteilt und die Bauarbeiten werden im September stattfinden“, so Brey.
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