Linke Demo-Organisatorin: "Polizei hofiert die Ewiggestrigen"

Karin Wilfingseder von der Plattform für menschliche Asylpolitik organisiert die Gegen-Demo in Floridsdorf. | Foto: Privat
  • Karin Wilfingseder von der Plattform für menschliche Asylpolitik organisiert die Gegen-Demo in Floridsdorf.
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Warum rufen Sie zur Gegendemo in Floridsdorf?
KARIN WILFINGSEDER: Wir wollen nicht erlauben, dass bei uns auch bald Zustände wie in Deutschland herrschen. Also dass Asylunterkünfte brennen. Man muss sich dem rassistischen Mob entgegenstellen, damit dieser nicht noch mehr Selbstbewusstsein bekommt.

Ist das wirklich der richtige Weg? Bringt man der FPÖ dadurch nicht noch mehr Aufmerksamkeit?

Nein, das glaube ich nicht. Es ist wichtig zu zeigen, dass es eine klare Mehrheit gibt, die sich für die Flüchtlinge einsetzt.

Sie haben gesagt, dass die FPÖ-Demo in Liesing in einem Debakel geendet hat. Konkretisieren Sie das.
Auf unserer Seite waren 3.000 Menschen, bei der FPÖ haben wir nur circa 800 Menschen gezählt. Das sind ganz klare Mehrheitsverhältnisse.

Laut Polizei waren aber 1.100 Menschen bei der FPÖ und 500 bei der Gegendemo.
Wir haben Leute gehabt, die bei uns und bei den anderen gezählt haben. Man braucht sich außerdem nur die Fotos von der Luft aus anzuschauen. Ich habe selbst währenddessen mit der Polizei diskutiert. Die haben ein Interesse daran, uns kleinzuhalten.

Wieso haben sie ein Interesse daran?
Weil die Ewiggestrigen nach wie vor hofiert werden. Und die FPÖ steigt in den Umfragen. Vielleicht ist es vorauseilender Gehorsam.

Verstehen Sie die Ängste der Bevölkerung in der Flüchtlingsfrage?
Ja, ich kann sie gut verstehen. Natürlich herrscht Verunsicherung in einer Zeit, in der die Arbeitslosigkeit hoch ist. Hier ist die Bundespolitik in der Pflicht, deeskalierend zu wirken. Und das Beste ist der Kontakt zu Flüchtlingen. Das nimmt die Angst. Denn jeder vernunftbegabte Mensch wird verstehen, dass man flüchtet, wenn Bomben auf die eigene Familie geworfen werden. Diese Leute wollen uns nichts wegnehmen. Österreich ist außerdem das viertreichste Land in der EU, wir verkraften das.

Die Blauen haben mit Heinz-Christian Strache eine prominente Galionsfigur. Bei der Demo in Liesing waren bei der Gegendemo Sprecher wie Schriftsteller Doron Rabinovici und Journalistin Susanne Scholl – nicht gerade breitenwirksame Publikumsmagnete. Warum können Sie keine prominenten Redner aktivieren?

Welche prominenten Redner hat denn die FPÖ? Die haben auch nur den Strache. Wir haben stattdessen Leute, die aus der Geschichte gelernt haben. Und viele wollen wahrscheinlich auch nicht mit der Parteipolitik anecken. Ich sehe das nicht als unsere Schwäche. Diese Schwäche hat die FPÖ genauso, die trotz Platz 1 in den Umfragewerten auch niemand anderen als den Parteichef auftreiben kann.

Die FPÖ setzt jetzt verstärkt auf Proteste auf der Straße. Was will die Linke da entgegen halten?
Wir nehmen diese Entwicklung sehr ernst und setzen auf breite Bündnisse wie mit der Offensive gegen Rechts. Wir müssen uns jetzt dem rechten Mob entgegenstellen. Straßenterror darf bei uns keine Chance haben.

Hintergrund:

Interview: FPÖ-Niegl: „Wir erleben einen Flüchtlings-Tsunami“
Bericht: Floridsdorf: Asyl-Demos mit 4.000 Leuten angekündigt
Bericht: Rückblick zur Asyl-Demo in Liesing
Analyse: Die FPÖ macht der Linken die Straße streitig

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