Demonstrationen: Die FPÖ macht der Linken die Straße streitig

- Im März demonstrierten 1.100 Menschen in Liesing mit der FPÖ gegen die Asylpolitik.
- Foto: Edler
- hochgeladen von Agnes Preusser
Das Bild von Demos in Wien verändert sich. Die Proteste der Blauen weiten sich aus. Eine Analyse.
WIEN. Jetzt ist es wieder passiert. Die FPÖ ruft am 18. April zur Demonstration in Floridsdorf. Warum? Quasi dieselbe Geschichte wie vor rund einem Monat in Liesing. Ein Asylheim entsteht. Die Bürger fühlen sich überfahren. Die FPÖ rechnet mit circa 2.000 Demonstranten.
Das Interessante daran: Bisher hatte die Linke auf der Straße die Alleinherrschaft.
Refugees Welcome, Lichtermeer, Anti-Akademikerball. Es war ihr wichtigstes Werkzeug, um der Welt zu signalisieren, dass Österreich tolerant ist. Doch jetzt ist alles anders. Plötzlich erobert die FPÖ die Straßen. So wie es Heinz-Christian Strache zu Neujahr bereits angekündigt hat.
Ein bisschen anders als die Linke natürlich. Denn hier geht es nicht um die Außenwirkung, es dreht sich alles um das Innere. Darum finden die Demonstrationen auch nicht am Ring statt, sondern in den Außenbezirken. Da, wo die Gemeindebauten und die roten Hochburgen sind. Wo sich aber gleichzeitig die Blauen auf dem Vormarsch befinden.
Probleme von nebenan
Der Anlass der Demos sind auch keine weltweiten Phänomene – wie Solidarität mit den Flüchtlingen –, sondern lokale Probleme. Wie Flüchtlingsheime mit 750 Menschen.
Ob die FPÖ einfach nur dagegen ist und Angst macht, sei einmal dahingestellt. Denn Tatsache ist, dass es funktioniert. Langsam beginnt sich das Bild zu verändern. Während man sich bei den vergangenen Wahlen noch nicht einmal traute, sich selbst bei Telefonumfragen als FPÖ-Wähler zu outen, ist es innerhalb eines halben Jahres salonfähig geworden, mit den Blauen auf die Straße zu gehen.
Auch das Klischee vom FPÖ-Sympathisanten mit Rechtschreibschwäche wackelt. Nach der Liesing-Demo wurde eine Fotomontage von einem Mann, der ein „Leasing erwache“-Schild in Händen hält, einfach für echt gehalten. Bald wird so etwas nicht mehr so leicht passieren. Denn mittlerweile demonstrieren Menschen aus unterschiedlichsten Bildungsschichten mit der FPÖ.
Widerstand von links
Kampflos gibt die Linke ihre Hochburg natürlich nicht auf. Zu den Großdemos am Ring kommen nun auch bei ihnen jene in den Außenbezirken hinzu. Denn sowohl in Liesing als auch in Floridsdorf dauerte es nicht lange, bis Gegendemos organisiert waren.
Die Politik findet jetzt also auf der Straße statt. Nicht am Ring mit all seinen Sehenswürdigkeiten. Sondern da, wo die echten Menschen wohnen. Und noch ist offen, wer diese am Ende mehr überzeugt: die rechten Herausforderer oder die linken Platzhirsche.
Hintergrund:
Bericht: Rückblick zur Asyl-Demo in Liesing
Bericht: Der Mann hinter dem "Leasing erwache"-Schild
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