Umfrage zur Wien-Wahl: FPÖ bei 32 Prozent, Rot-Grün geht sich trotzdem aus
Die SPÖ fällt auf 35 Prozent, kann aber mit den Grünen (13 Prozent) weiter regieren. In Wien reichen für eine absolute Mandatsmehrheit im Gemeinderat schon an die 45 bis 47 Prozent der Stimmen. Die FPÖ kommt auf 32 Prozent und die NEOS (sechs Prozent) ziehen ins Stadtparlament ein. Die ÖVP erreicht 12 Prozent. Das ist das zentrale Ergebnis einer Exklusiv-Umfrage zur Wien-Wahl am 11. Oktober von der Kommunikations- und Consultingfirma Akonsult im Auftrag der Regionalmedien Austria.
WIEN. Akonsult-Geschäftsführerin Kristin Allwinger sieht als Ursache für die Schwäche der SPÖ bzw. die Stärke der FPÖ nicht nur das Ausländerthema. „Die SPÖ leidet auch unter der relativ hohen Arbeitslosigkeit, die maßgeblich an einer ihrer Kernkompetenzen – Stichwort sichere Arbeitsplätze – kratzt.“
Die FPÖ ist der "böse Bube" - das bringt ihr Stimmen.
Dass die FPÖ die „magische“ 30 Prozent-Grenze in der Umfrage überschreitet, hat laut Allwinger aber noch einen anderen Grund: „Alle Parteien, mit Ausnahme der ÖVP, beschäftigen sich derzeit intensiv mit dem Feindbild FPÖ und sorgen damit vermutlich noch für zusätzlichen Aufwind.“ Das führt dazu, dass selbst hauseigene Skandale der FPÖ momentan gar nicht schaden würden.
Wien-Wahl: Wer kann seine Wähler motivieren?
Dennoch ist für Allwinger die Wahl längst nicht gelaufen. „Etwa zwei Monate vor der Wahl beginnt der Intensiv-Wahlkampf. Aufgrund der vorliegenden Zahlen deutet alles auf eine Zuspitzung des Duells zwischen Häupl und Strache hin. Welche der beiden Parteien ihre Wähler besser mobilisieren wird können, bleibt spannend.“
Sachthemen spielen bei der Wien-Wahl kaum eine Rolle
Spannend sind auch die anderen Ergebnisse, die Akonsult bei der repräsentativen Umfrage erhoben hat. So herrscht wenig Interesse an Sachthemen rund um die Wien-Wahl. Lediglich 23 Prozent der Befragten geben an, sich schon näher mit dieser Wahl beschäftigt zu haben. Die Wahl-Entscheidung wird wie Allwinger sagt, wohl eher „aus dem Bauch heraus“ getroffen werden.
82 Prozent sagen: "Wer sein Wahlziel verfehlt, soll gehen."
Zudem zeigt die Umfrage ein eindeutiges Votum für mehr Rücktritts-Kultur: Wenn ein angekündigtes Wahlziel nicht erreicht wird, dann ist ein Rücktritt fällig, meinen 82 Prozent der Wienerinnen und Wiener.
Ein Thema, das noch immer polarisiert, ist die neue Fußgängerzone auf der Mariahilfer Straße. Mit 37 Prozent hat die „neue MaHü“ ganz klar ihre Fans, stößt allerdings umgekehrt nicht bei allen Wienerinnen und Wienern auf ungeteilte Liebe.
(Daten: Akonsult, Grafiken: sam)
Tipp:
Hier finden Sie eine weitere exklusive Umfrage von Akonsult zum Thema Griechenland.
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