Italien hofft auf Aufschwung durch Expo

Die Erwartungen an die Expo sind hoch: 20 Millionen Besucher sollen bis Oktober die Pavillons begutachten
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  • Die Erwartungen an die Expo sind hoch: 20 Millionen Besucher sollen bis Oktober die Pavillons begutachten
  • hochgeladen von Gerd Leitner

2014 litt Italien noch an schrumpfender Wirtschaft. "Jetzt spürt man einen positiven Trend", meint die Handelsdelegierte Ingrid Valentini-Wanka. Eine Wachstum von 0,5 Prozent seien für heuer prognostiziert. Probleme gebe es aber noch genügend: die Arbeitslosigkeit liegt bei 12,5 Prozent, bei den Jungen gar bei 43 Prozent. Impulse für den Konsum bleiben zudem noch aus.

Erfolgreiche Kärntner
Allen Widrigkeiten zum Trotz fahren Kärntner Unternehmer Erfolge in Italien ein. Einer davon ist Stefan Jausz von Griffnerhaus. Bereits vor zwölf Jahren versuchte der Haushersteller in Italien Fuß zu fassen. "Der Markt war noch nicht bereit für Häuser aus Holz", denkt er zurück. Mittlerweile sieht es anders aus. Rund ein Viertel des Umsatzes erwirtschaftet Griffnerhaus in Italien. Jausz: "Zwölf Häuser haben wir heuer bereits verkauft." Insgesamt sollen dieses Jahr 80 Häuser die Fertigung in Griffen verlassen. Geplanter Umsatz: 17,5 Millionen Euro.
Italien soll weiter eine wesentliche Rolle bei den Griffnern spielen. Zwölf Vertriebspartner verantwortet Verkaufsleiter Filippo Morandini - dieser Tage Mai eröffnet das zweite Musterhaus.

Rohre aus Klein St. Paul
Seit 2003 arbeitet das Kärntner Unternehmen Hobas den Italienischen Markt auf. "Es gibt großen Bedarf an Wasserleitungen und Kanal-Anlagen", begründet Geschäftsführer Massimo Cacaveri. Die Wasser-Pipeline am Lido in Venedig wurde etwa mit Rohren aus Kärnten gelegt. Die italienische Hobas verantwortet auch Märkte am Balkan, Bulgarien, Ungarn und Tschechien. "Wir steuern 16 Prozent zum Umsatz der Gruppe bei", so Cacaveri. Insgesamt macht Hobas einen Umsatz von 220 Millionen Euro. Aus Italien allein kommen rund neun Millionen.

Ein neues Plastik für Italiener
Eine Kunststoffmesse letzte Woche lockte den Völkermarkter Unternehmer Werner Kruschitz nach Mailand. "Ich stelle ein neues Produkt vor", sagt er. Der Plastik-Recycler bringt eine neue Mischung auf dem Markt, die sich durch mehr Stabilität auszeichnet. "Man kann sie für Stühle verwenden", so Kruschitz. 85 Prozent seiner Produkte gehen ins Ausland. "Italien ist mit 30 Prozent mein größter Markt." Fünf Prozent des Umsatzes investiert er in Forschung.

Zur Sache - Wirtschaft in Italien
Nach dem Rezessionsjahr 2014 erwartet man in Italien heuer ein Wirtschaftswachstum von 0,5 Prozent.

Die Arbeitslosigkeit soll heuer von 12,7 auf 13,3 Prozent steigen.

Vor allem der Konsum ist noch insgesamt verhalten, lieferte im Jänner mit einem Plus von 1,7 Prozent ein positives Signal.

Die Schattenwirtschaft ist in Italien nach wie vor ein Phänomen. Das Statistikamt spricht von 12,4 Prozent des BIPs. Das entspricht einem Jahresumsatz von fast 200 Milliarden Euro. Laut OECD macht die Schwarzarbeit sogar 27 Prozent aus.

Im Jahr 2014 rutschten in Italien insgesamt 15.600 Unternehmen in die Pleite - um neun Prozent mehr als 2013 und um ganze 66 Prozent mehr als 2009.

Ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in Italien ist der Tourismus. 2013 wurde in der Branche ein Umsatz von 159,6 Mrd. Euro erwirtschaftet - 10,3 Prozent des BIP.

2,6 Millionen Italiener sind direkt oder indirekt im Tourismus beschäftigt.

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