Bausünden nehmen zu im Weltkulturerbe Wachau

Christian Hirtzberger bezeichnet das Kalmuck-Gebäude wörtlich 'als Bedrohung der einzigartigen Landschaft von Spitz'.
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  • hochgeladen von Doris Necker

SPITZ (don). Der neue Kalmuck-Keller am Ende der Schlossstraße in Spitz stand im Mittelpunkt eines Pressegesprächs, zu dem Rechtsanwalt Christian Hirtzberger im Juni lud. Er bezeichnete das moderne Winzergebäude wörtlich "als Bedrohung der einzigartigen Landschaft von Spitz."
Zudem findet er Angriffspunkte im Genehmigungsverfahren, das durch Bürgermeister Andreas Nunzer als oberste Baubehörde erledigt wurde. "Es gibt keinerlei Gutachten über Emission und Lärm, noch eine Prüfung, ob das Gebäue dem Ortsbild der Weltkulturerbe-Gemeinde entspricht", zeigt sich Jurist Hirtzberger empört. Eine genaue Sachverhaltsdarstellung aller Kritikpunkte wurde seitens Hirtzberger sowohl an die Gemeinderäte als auch an den Ortschef am 26. Mai 2015 gesendet. Darin forderte er die Gemeinderäte auf, dem Bürgermeister ihr Misstrauen auszusprechen.

Kritik an Arbeitskreis
"Die Bausünden häufen sich in der Wachau. Dabei spielt auch die Bodenversiegelung in Spitz eine Rolle. Das ist ein Problem unserer Zeit. Und dann steht nahe den Weingärten dieser riesige Kalmuck-Keller", erklärt Wilfried Posch, Wächter des Weltkulturerbes Wachau, und ergänzt: "Die von Amerika ausgehende Erscheinung, die Produktionsmethoden der Weinherstellung und die Kunst der Starwinzer durch Architektur-Denkmäler in der Landschaft sichtbar zu machen, ist ein Verstoß gegen den 'Harmonieparagraphen 56' des Landes Niederösterreich." Außerdem befürchtet Posch, dass sich der Arbeitskreis der Wachau zu weit von seinen ursprünglichen Ideen entfernt.
Auf der Homepage des Arbeitskreises Wachau steht, dass die Erhaltung des - durch die gesellschaftlichen Entwicklungen über Jahrhunderte geprägten und charakteristischen - Orts- und Landschaftsbilds der Wachau im Vordergrund steht. "Die Wachau ist drauf und dran ihr Kapital zu verspielen", sagt Posch und nennt als Negativ-Beispiel die Lagerhalle für die mobilen Hochwasserschutzwände in Spitz sowie den anschließenden zu großen Parkplatz für Einsatzfahrzeuge, wörtlich eine 'Bitumen-Kieswüste'. Der Weltkulturerbe-Schützer setzte sich einst vehement für den Erhalt der Wachaubahn ein. Heute hat er die Busbuchten entlang der B3 im Visier. "Die Bomber mit Buchten, die nach und nach in Salamitaktik entstehen, werden die Sensibilität der Leute ändern", gibt Posch zu bedenken und befürchtet, dass Bausünden bald einfach hingenommen werden.

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