Ärger über Rodung in Hardegg

- An diesem Platz, der „Lange Marter“ genannt wird, wurden sieben Bäume aus Sicherheitsmaßnahmen gefällt.Foto: Gerald Rieck
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An der "Langen Marter" wurden Bäume gefällt. Auch die Rodung im Nationalpark stieß auf Entsetzen.
HARDEGG (ag). Völlig entsetzt waren Bewohner aus der Gemeinde Hardegg über das Fällen von Bäumen an der Kreuzung Merkersdorf/Pleissing/Hardegg am Platz „Lange Marter“ und wandten sich an die Redaktion der Bezirksblätter. Die Baumgruppe bestand aus sieben Linden. Nun ist das Denkmal nur mehr umgeben von einer Birke und einem Holz-Unterstellplatz. „Dieser Platz war sehr schön und eine alte Kulturstätte“, so ein Bewohner der Gemeinde (Name der Redaktion bekannt).
Landschaftlicher Blickfang
Auch für einen anderen Gemeindebürger aus Hardegg stößt diese Aktion auf Ärger: „Bisher war diese Stelle ein landschaftlicher Blickfang, nun fehlen die großen Bäume.“ Laut seinen Aussagen sollen auch im Nationalpark hunderte Bäume gefällt werden. „Die schönen Wanderwege sind unpassierbar. Es staut sich in letzter Zeit sehr viel auf. Nach der Errichtung eines recht unmotivierten Themenweges mit etlichen großen Blechtafeln an vorher schönen Stellen, wird jetzt den Bäumen auf den Leib gerückt.
Bäume durch Eis geschädigt
Nach einer Jagd werden die Tafeln, beschrieben mit „Jagdliches Sperrgebiet“, nicht mehr entfernt“, ärgert sich der engagierte Hardegger. Die Verkehrssicherheit sei laut Straßenmeisterei Retz bei der Baumgruppe nicht mehr gegeben. Im Dezember 2014 fielen die Bäume dem Blitzeis zum Opfer, Äste brachen ab, und diese Bäume wurden massiv geschädigt. Durch die Bruchstellen drangen Fäulnisbakterien ein und zersetzten das Holz.
„Diese Stelle ist ein prägendes Landschaftsbild und uns tut das Fällen der Bäume sehr leid, aber es gab keine andere Möglichkeit. Hier werden neue Bäume ausgepflanzt“, erklärte der Leiter der Straßenmeisterei Retz, Herbert Panholzer. Auch Bgm. Heribert Donnerbauer wusste von der Baumrodung nichts. Für ihn ist natürlich die Sicherheit sehr wichtig, aber auch die Neupflanzung von Bäumen an dieser Stelle.
Baumfällung im Nationalpark
Zu den Fällungen im Nationalpark sprachen wir mit dem Nationalparkbetreuer Christian Übl: „Derzeit laufen im Nationalpark umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen, und auch die Wanderwege werden wieder hergestellt. Es werden nur Nadelbäume gefällt, die aufgrund des Eisbruchs geschädigt sind, um auch die Sicherheit der Besucher zu gewährleisten. In der Kernzone des Parks erfolgen keinerlei Maßnahmen. Hinter den Fällungen steht kein wirtschaftliches Interesse.“ Weiters wird sich Übl um die Entfernung der Jagd-Tafeln kümmern: „Der Nationalpark führt keine Jagden bzw. Wildstandsregulierungen durch. Das dürfen nur die Grundeigentümer.“




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