"Es brennt der Hut"
Das Pollhamer Feuerwehrhaus ist in desolatem Zustand. Dem Ortschef wird Untätigkeit vorgeworfen.
POLLHAM (mak). Das Obergeschoß des Feuerwehrhauses mit Schulungsraum, Küche und Toilette darf derzeit nicht betreten werden, weil die Decke morsch und einsturzgefährdet ist. Kurzfristig musste Kommandant Siegfried Mörtenhuber nach Einschätzung eines Statikers seine Wehr beim Landeskommando gar einsatzunfähig melden, bis kurzerhand eine provisorische Stützkonstruktion eingebaut wurde. Es gibt kein warmes Wasser, keine eigene Toilette für die Feuerwehrfrauen, und auf den Lederriemen der Feuerwehrhelme bildet sich Schimmel. "Laut Brandbekämpfungsverordung ist der Bürgermeister dafür verantwortlich, dass der Feuerwehr die entsprechende Ausstattung zur Verfügung steht. Das ist bei uns seit Jahren nicht mehr gegeben", berichtet Mörtenhuber.
Stillstand im Ort
In der knapp 1000 Seelen großen Gemeinde herrscht seit Jahren Stillstand bei Projekten. Weder ein Veranstaltungssaal mit Musik-Probelokal noch das Alternativprojekt "Haus der Vereine" für Musikverein und Feuerwehr in der Nähe des Sportplatzes konnten umgesetzt werden. "Ich bin seit 2003 im Kommando, und wir haben den Bürgermeister immer wieder auf die Situation hingewiesen", so der Kommandant. Ortschef Johann Giglleitner entgegnet jedoch, dass er bereits 2007 für die Feuerwehr gestimmt hatte.
Es ging in der Gemeinderatsabstimmung darum, ob dem Bau eines Veranstaltungszentrums oder dem eines Feuerwehrhauses der Vorzug gegeben werden sollte. Die knappe Mehrheit sei allerdings für das (mittlerweile geplatzte) Veranstaltungszentrum gewesen. "Es brennt der Hut. Ich bin stark dahinter, dass der Neubau des Feuerwehrhauses vorangetrieben wird", so Giglleitner. Der Ball liege nun bei der Landesregierung.
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