EU-weit einzigartig: Graz-Linien nehmen Testbetrieb für neue Elektrobusse auf
Vier neue E-Busse sind ab Jänner im Linieneinsatz.
Es ist ein wahrer Meilenstein, der heute Vormittag in Graz gesetzt wurde: Mit der Testfahrt des ersten Elektrobusses geht die Murmetropole einem neuen, umweltschonenden Zeitalter entgegen.
"Die China Railway Rolling Stock Corp. und die Firma Chariot Motors stellen der Holding Graz nach einer weltweiten öffentlichen Interessentensuche für ein Pilotprojekt je zwei Elektrobusse plus Ladeinfrastruktur für ein Jahr kostenlos zur Verfügung. Die Holding Graz übernimmt die Kosten für die notwendigen Umbaumaßnahmen an den Haltestellen", umreißt Wolfgang Malik, Vorstandsvorsitzender der Holding Graz, das EU-weit einzigartige Projekt.
Kein Zeitverlust
Die erste Testfahrt entlang der Strecke, die normalerweise von der Buslinie 34E befahren wird, lässt nicht nur Bürgermeister Siegfried Nagl, Verkehrsstadtrat Mario Eustacchio und Holding-Graz-Vorstandsdirektorin Barbara Muhr staunen: Durch das von den Graz Linien eingerichtete System wird neben einer Schnellladung an Endhaltestellen (im Falle der Linie 34 die Haltestelle Theyergasse) auch eine noch schnellere Ladung an speziell ausgewählten Zwischenhaltestellen ermöglicht. Eindrucksvoll wurde ein derartiger Vorgang auf Höhe des Museums der Wahrnehmung demonstriert.
"In nur 30 Sekunden sind die Busse dann wieder aufgeladen. Das ist genau die Zeit, die unsere Fahrgäste zum Ein- und Aussteigen benötigen", konkretisiert Muhr. Selbst an den Endstationen wird der Ladevorgang nur drei bis fünf Minuten dauern.
Supercap statt Batterie
Diese Vorgaben können durch Kondensatoren, so genannten Supercaps, erfüllt werden, da diese im Gegensatz zu Batterien in kürzester Zeit durch hohe Ströme aufgeladen werden. Während im restlichen Europa Elektrobusse auf Batterientechnologie basieren, ist Graz mit dem Einsatz der Supercaps Vorreiter, auch zur Freude des Grazer Bürgermeisters.
"Graz ist eine smarte Stadt und mir kann es gar nicht schnell genug damit gehen, dass wir im öffentlichen Verkehr alle Möglichkeiten ausschöpfen, die praktisch und ökologisch sind. Man braucht auch einmal den Mut, einmal etwas auszutesten", so Nagl. Verkehrsstadtrat Eustacchio freut sich zudem, dass "wir mit diesem innovativen Pilotprojekt einen wichtigen Beitrag zur CO2-Reduktion leisten können."
Ab 2017 im Normalbetrieb
Bis Ende des Jahres läuft der Testbetrieb, ab 2017 werden die beiden 18 Meter langen Busse regulär auf der Linie 34E, die beiden zwölf Meter langen Busse auf der Linie 50 eingesetzt. Parallel dazu wird der Graz-Linien-Busflottenaustausch ebenfalls bereits im kommenden Jahr erfolgen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.