Ausstellung mit den Diersbacher Künstlerinnen Johanna Fessl und Rosa Parz

- Die beiden Künstlerinnen zeigen bei der Ausstellung verschiedenste Objekte.
- Foto: privat
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Der Kulturausschuss der Gemeinde Diersbach zeigt ab 17. November in einer Kunstausstellung im Gemeindesaal und Foyer des Gemeindeamtes Werke von zwei bedeutenden Diersbacher Künstlerinnen, und zwar der Keramikkünstlerin Johanna Fessl und der Malerin Rosa Parz.
Johanna Fessl und Rosa Parz feiern viel beachtete Erfolge bei Ausstellungen im In- und Ausland. Für die Obfrau des Diersbacher Kulturausschusses, Ingrid Schmidseder, war es daher an der Zeit, dass diese beiden bedeutenden Künstlerinnen ihre Werke auch einmal in ihrer Heimatgemeinde präsentieren. Am Samstag, 17. November, ist es nun so weit. Bei einer Vernissage wird um 19 Uhr im Gemeindeamt in Diersbach die Ausstellung eröffnet. Frau Prof. Sonja Krünes-Rager wird die beiden Künstlerinnen vorstellen, für eine gepflegte musikalische Umrahmung garantieren Paul Zauner und Günther Fessl.
Johanna Fessl, die in Andorf aufwuchs, bezeichnet die Begegnung mit der Künstlergruppe „Inn-bruck-forum“ im Jahr 1976 als entscheidend für ihr künstlerisches Schaffen. 1977 machte sie bei einer Studienreise nach Holland erste Erfahrungen mit Druckgrafik (Ätzradierung). 1982 bis 1987 folgte ein Kunststudium der Keramik in Linz. Seit 1992 hat sie nun ihr Atelier in Raad, wo nicht nur ihre Werke in Ton und Zeichnungen entstehen, sondern wo sie mit ihrer Familie auch wohnt. Daneben gab es Studienaufenthalte und Ausstellungen im In- und Ausland. 2008 eröffnete sie das Atelier und die Galerie „TONSCHNEIDERIN“ in Andorf.
Als Keramikkünstlerin bzw. als „Kunstarbeiterin“, wie sie das selbst nennt, arbeitet Fessl mit den Elementen Feuer, Wasser, Luft und Erde, als bildende Künstlerin beschäftigt sie sich mit Zeichnung und Radierung. Die in der letzten Zeit entstandenen Gefäße aus Ton nennt sie „Behälter für die Seele“ und die Reliefs, bei denen es sich um in Mergelplatten eingeritzte, gebrannte Zeichen und Gesichter handelt, „Gesichter der Erde“. Im jüngsten Zyklus „Trunkene Gefäße“ verbinden sich beide Genres.
„Eine grundsätzliche Faszination meiner Arbeit liegt in der Weichheit des Materials Ton einerseits und in dessen Härtung durch das Feuer andererseits, in der Sichtbarmachung universeller Kreisläufe durch subtiles Eingreifen“: So definiert Johanna Fessl ihr künstlerisches Schaffen, um zu ergänzen: „Respekt und Achtsamkeit durch mein Werk bewusst zu machen, ist Hintergrund und Sinn meiner Arbeit.“
Die geborene Diersbacherin Mag. Rosa Parzer, die sich als Künstlerin Rosa Parz nennt, hat ihre Liebe zu Farben und zur Malerei bereits vor über vier Jahrzehnten entdeckt. Das entscheidende Erlebnis als damals 13-Jährige schildert sie so: „Das bräunlich-goldene Gelb eines Innviertler Waldstücks traf mich so, dass ich zu Farben griff.“ Zwischendurch verlor sie die Farben. In Mittelamerika, wo sie viele Jahre als Entwicklungshelferin weilte, fand sie sie wieder. Wieder zurück in Diersbach, galt es noch viele äußere und innere Widerstände für ihre Leidenschaft des Malens zu überwinden, bis sie 1999 den Schritt an die Öffentlichkeit wagte. Gleichzeitig bildete sie sich an der Internationalen Sommerakademie in Salzburg bei Ernst Caramelle und dem Venezulaner Jacobo Borges weiter.
Die Werke von Rosa Parz sind geprägt von ihren Lebenswelten, zu denen sie insbesondere die Natur, menschliche Begegnungen, Mathematik, ethische Fragen und Spiritualität zählt. Ganz wesentlich für ihr künstlerisches Schaffen sind aber die vielen Jahre in Lateinamerika, die vor allem in der außergewöhnlichen Farbgebung der Bilder widerhallen. Heute ist Parz zu ihren Wurzeln zurückgekehrt und liebt es in Diersbach zu leben. Ihre Jahre in Lateinamerika, über die sie sagt: „Zu meiner alten Art wuchs eine neue Weise des Sehens, des Leben-Wollens, des Da-Seins in dieser Welt und des Lächelns“, möchte sie aber nicht missen.
Zuletzt hatte Parz Ausstellungen in der Landesbibliothek in Linz und im Piano Mora in Passau. Die Künstlerin sieht sich noch lange nicht am Ende des Weges angelangt und ist immer neugierig auf Neues. So hat sie im Vorjahr beim Internationalen Musik & Kulturfest „Cantus MM“ in Salzburg in einem besonderen Projekt mitgewirkt: Während des Festkonzertes hat sie, inspiriert durch die Musik und Darbietungen der Chöre, ein Bild gemalt, das sodann im Rahmen des Benefizabends der Salzburger Kinderkrebshilfe übergeben wurde. Auf die Zukunft angesprochen, meint Rosa Parz augenzwinkernd auf Spanisch „iVamos a ver!“ - Wir werden sehen!
Vernissage: Samstag, 17.11.2012, 19 Uhr, Gemeindeamt Diersbach:
Ausstellungsdauer: 19.11. – 28.12.2012; Öffnungszeiten: Mo, Di, Do 8 bis 12 und 13 bis 18 Uhr, Mi u. Fr 8 bis 12 Uhr oder nach telef. Vereinbarung (07719/7205).


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