Schloss Rosenau: Neue Pächterin setzt auf Bewährtes
Monika Gressl möchte "das Rad nicht neu erfinden", Schloss Rosenau aber "österreichweit bekannt machen".
SCHLOSS ROSENAU. Mit Freitag, 1. Februar 2019, startet die Ära von Monika Gressl, einer gebürtigen Waldhausnerin, im Schloss Rosenau als neue Pächterin. Wir haben die zukünftige Schlossherrin in einem exklusiven Interview zu ihrer Motivation, ihren Vorhaben und ihren langfristigen Zielen befragt.
BEZIRKSBLÄTTER: Sie starten in ein paar Tagen in ein neues, persönliches Abenteuer. Wie sah Ihr bisheriger beruflicher Werdegang aus?
MONIKA GRESSL: "Ich habe 1998 eine Lehre zur Hotel- und Gastgewerbeassistentin im Hotel-Restaurant Ottenstein begonnen. Danach habe ich mich vom Arlberg über Kärnten, Obertauern und das Zillertal sowohl auf Sommer- als auch Wintersaisonwanderschaft begeben. Zuletzt war ich in einem Top-Hotel in Graz in einer führenden Position tätig. Vor zwei Jahren bin ich zurück ins Waldviertel gezogen und habe mir in Nondorf bei Gmünd einen kleinen Vierkanthof gekauft."
Was hat Sie motiviert, um sich für die Nachfolge von Margit Zulehner im Schloss Rosenau zu bewerben?
"Ich habe seit September 2018 bei Hochzeiten und anderen größeren Veranstaltungen ausgeholfen und so von der Ausschreibung erfahren. Diese Praxis vor Ort wurde somit für mich gleichzeitig auch zu einem Selbsttest, ob ich mir diese große Herausforderung vorstellen könnte. Schlussendlich habe ich mich für die Bewerbung entschieden und mich natürlich sehr über die Zusage des Landes Niederösterreich gefreut. Ausschlaggebend waren auch die genauen Vorgaben des Verpächters hinsichtlich der Weiterführung aller aufgebauten Standards des Hauses. Hier habe ich mich sofort wiedergefunden, weil für mich klar war, dass ich das erfolgreiche Rad, dass Margit Zulehner hier aufgebaut hat, nicht neu erfinden muss. Es ist mir wirklich eine große Ehre, diese Aufgabe übernehmen zu dürfen. Nicht zuletzt darf ich mich in den vorgegebenen Rahmenbedingungen frei entfalten und meine Ideen einbringen.
Für mich persönlich schließt sich damit auch ein kleiner Lebenskreis, denn wir sind schon als Kinder oft im Schloss Rosenau gewesen."
Was haben Sie also nun mit dem Schloss vor? Worauf legen Sie Wert?
"Wir werden einerseits mit diversen Veranstaltungen auf ein noch breiteres Publikum setzen. So wird etwa der Vortrag "Männerabend" von Dr. Schneebauer im Februar das erste Event im Haus sein. In Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer werden auch Frauennetzwerke entstehen und Vernissagen wie jene von Herrn Forstner aus Hoheneich stattfinden.
Ich möchte trotz der gehobenen Restaurantklasse aber auch zusätzlich junges Publikum im Haus willkommen heißen und ihm eine entspannte und romantische Atmosphäre präsentieren. Ziel ist es also, nicht nur große Feiern, wie etwa Hochzeiten, auszurichten, sondern auch etwas für die Leute in der Region zu bieten."
Vieles wird also bei Altbewährtem bleiben – wie sieht es beim Personal aus?
"Auch dieses wird bei mir wieder einsteigen und weitermachen, wo es aufgehört hat. Ganz besonders freue ich mich, dass unser Küchenchef, Roman Hofbauer, der seit fünf Jahren seine Kochkünste täglich aufs Neue unter Beweis stellt, dem Haus die Treue hält. Für mich ist er nämlich für die hohe Klassifizierung des Hauses und jenen Umstand, dass wir hier viele treue Stammgäste haben, hauptverantwortlich. Und dafür bin ich ihm wirklich sehr dankbar. Zur Verstärkung suchen wir zwei Lehrlinge für den Lehrberuf Gastronomiefachmann/-frau."
Sie haben einen Pachtvertrag auf zehn Jahre unterzeichnet. Wo wollen Sie mit dem Haus 2029 stehen?
"Es sind natürlich Investitionen gemeinsam mit dem Land Niederösterreich geplant. Welche Projekte das genau sein werden, ist derzeit in Überlegung. Ich möchte aber vor allem Schloss Rosenau als die perfekte Hochzeitslocation weiter etablieren und österreichweit bekannt machen. Für mich persönlich ist es die größte und schönste Herausforderung in meinem Leben. Wenn also alles so verläuft, wie ich es mir wünsche, steht auch einer möglichen Verlängerung des Pachtvertrages nichts im Wege, weil diese Lebensaufgabe aus meiner Sicht nicht mehr zu toppen ist."
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