Praxis-Fazit
Nummer eins - Zwettler fahren ab auf Elektromobilität
Der Bezirk Zwettl hat die meisten E-Auto-Neuanmeldungen. Doch wie sieht die Nutzung in der Praxis aus?
BEZIRK. Die Zahl der neu zugelassenen Elektroautos ist in Niederösterreich im ersten Halbjahr stark gestiegen. Bereits jeder sechste Neuwagen fährt zu 100 Prozent mit Strom, informiert die Mobilitätsorganisation VCÖ.
Spitzenreiter ist Bezirk Zwettl mit einem E-Pkw-Anteil von 20,5 Prozent, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt.
Photovoltaik und E-Autos
Haushalte mit Einfamilienhäusern können sich mit einer Photovoltaikanlage am Dach den Strom fürs Autofahren selber herstellen. So auch Gerhard Lang, der seit Ende 2021 mit seinem Ford Mustang Mach-E 95 Prozent seiner Wegstrecken zurücklegt. Zusätzlich hat Lang zu Hause eine Wallbox, eine Energieladestation, die das Aufladen des E-Akkus steuert. "Beim Kauf sollte man aber darauf achten, eine Wallbox zu kaufen, die den PV-Überschuss in das E-Auto lädt. So verhindert man, das Auto durch das reguläre Stromnetz zu laden und erst die Stromkosten dafür tragen zu müssen."
Die Reichweite
Der Mustang hat eine angegebene Reichweite von 580 Kilometern. Tatsächliche Reichweite sind circa 100 Kilometer weniger im Sommer und im Winter um die 320 Kilometer. "Ich nutze das Auto auch, um weitere Strecken zu fahren. Einmal Wien und zurück geht sich aus", so Lang. "Die weiteste Strecke waren knappe 430 Kilometer in den Lungau. Da habe ich kurz gezittert, ob sich das mit einer Ladung ausgeht." Die Reichweite ließe sich aber mit dem Anpassen des Fahrverhaltens erhöhen. Außerdem werde man vorausschauender, denn das Auto sollte vollgeladen sein, wenn man wohin fährt. Dies liegt nicht zuletzt an der Misere mit den E-Tankstellen.
Nur ein Wermutstropfen
"Zum einen sind zu wenig Tankstellen verfügbar, zum anderen sind sie komplett kostenundurchsichtig. Jeder Betreiber hat ein anderes Abrechnungssystem. Wenn man nicht zu Hause die Möglichkeit hat, zu laden, dann wird es mühsam", so Lang. Sein Fazit: "Ich hab Freude daran, das Auto ist perfekt. Sehr leise und man fühlt sich wohl damit. Der einzige Wermutstropfen ist die Misere mit den Ladetankstellen."
Zwettl setzt auf E-Autos
Seit Anfang des Jahres ist in Zwettl das erste Elektrofahrzeug für den Bauhof in Betrieb. Die Gemeinde möchte so weiter CO2 reduzieren.
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