Neues Feuerwehrhaus nimmt Gestalt an
In Echsenbach wurde der Rohbau der Bevölkerung präsentiert.
ECHSENBACH (kuli). Auf dem Gelände des abgerissenen, ehemaligen Gemeindeamts entsteht seit Mai 2017 eines der modernsten Domizile einer Freiwilligen Feuerwehr in Niederösterreich. Den Vorgaben des Landesfeuerwehrverbandes entsprechend wurden unter Supervision von Architekt Rudolf Schwingenschlögl so lange Pläne erstellt, optimiert und berechnet, bis ein allseits tragfähiger Kompromiss gefunden worden war.
Realisierung nach dem „Echsenbacher Modell“
Mit Bürgermeister Josef Baireder, hinter dem auch der gesamte Echsenbacher Gemeinderat steht, wurde ein bewährter Verhandler nach St. Pölten geschickt, um die Förderungen optimal auszuloten. Es wurde die so genannte Drittel-Lösung erreicht. Das Gesamtkostenvolumen von maximal 1,5 Mio. Euro tragen zu gleichen Teilen die Marktgemeinde, die Feuerwehr und das Land NÖ, letzterer in Form von Bedarfszuweisungen. Als ausführende Firmen sind HARTL HAUS (FF-Heim), Leyrer&Graf (Fahrzeughalle), Brinnich (Erdarbeiten) sowie APPEL (Elektrik) und LUX (Installation) ins Boot geholt worden, allesamt lokal bzw. regional angesiedelt. Das Drittel der Feuerwehr wird zum größten Teil durch Eigenleistungen der FF-Mitglieder, deren handwerkliche Ressourcen optimal eingeplant wurden, aufgebracht. Bisher wurden ca. 3.000 ehrenamtlich geleistete Arbeitsstunden gezählt, bis zur Fertigstellung dürften es etwa 10.000 Stunden werden, wie Kommandant Karl Holzmann schätzt. Es ist Gang und Gäbe in Echsenbach, dass sich jeder Einwohner im Rahmen seiner Möglichkeiten in solcherart Projekte einbringt. So spendete die Landjugend beispielsweise den aufgerundeten Reinerlös des letzten Sautrogrennens (1.000 €) zur Gänze den Feuerwehrkameraden. Das festigt den Zusammenhalt und die Heimatverbundenheit.
Einbindung der Bevölkerung, der Politik und benachbarter Feuerwehren
Kommandant Holzmann konnte letzten Sonntag zahlreiche Besucher zum „Tag der offenen Baustelle“ – Spatenstich und Gleichenfeier verliefen nicht öffentlich – begrüßen und in mehreren Gruppen durch die im Rohbau befindlichen Räumlichkeiten führen. In Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner konnte sich unter anderen die Nationalratsabgeordnete Martina Diesner-Wais von der ausgeklügelten Planung und der qualitativ hochwertigen Ausführung überzeugen. In ihrer Ansprache wies sie darauf hin, dass die Landesmittel im Sinne der Sicherheit der Bevölkerung bestens investiert seien. Auch das Unterabschnittskommando Allentsteig in persona Michael Hartner zollte ehrlichen Respekt für das fortschrittliche Projekt.
Neuester technischer und sozialer Stand realisiert
Das Feuerwehrhaus weist Niedrigenergiestandard auf und ist an die Fernwärme angeschlossen. Beheizte Stiegen im Außenbereich sorgen auch bei Schnee und Eis für einen sicheren Zugang, der auf der rückwärtigen Seite barrierefrei erreicht werden kann. Separate Bereiche für Männer und Frauen sind ebenso selbstverständlich wie die Anbindung an das Glasfaser-Breitbanddatennetz (Knoten in 50 Meter Entfernung) und die Smart-Home Steuerung sämtlicher regelbarer Bauwerkskomponenten. Die in Massivbau errichtete Halle hat Platz für vier (oder fünf) Einsatzfahrzeuge, wobei die Ausfahrt so angeordnet wurde, dass ein Vorplatz für externe Wartungsarbeiten genutzt werden kann. Ein großzügiger Parkplatz jenseits der Bachzeile soll auch noch entstehen. Möglichkeiten für Photovoltaik und Ladestationen für Elektrofahrzeuge werden eruiert und geprüft. Integriert in den Umsetzungs- und Finanzierungsplan ist ebenfalls die „kleine Sanierung“ des ehemaligen Feuerwehrheimes, welches fürderhin dem Bauhof zugeschlagen wird, der ohnehin schon aus allen Nähten platzt.
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