Mit einem Weihnachtsgedicht von Ferdinand von Saar wünschen wir Ihnen eine besinnliche Christnacht!
Christnacht
Wieder mit Flügeln, aus Sternen gewoben,
senkst du herab dich, o heilige Nacht;
was durch Jahrhunderte alles zerstoben,
du noch bewahrst deine leuchtende Pracht.
Ging auch der Welt schon der Heiland verloren,
der sich dem Dunkel der Zeiten entrang,
wird er doch immer aus Neue geboren,
nahst du, Geweihte, dem irdischen Drang.
Selig durchschauernd kindliche Herzen,
bist du des Glaubens süßester Rest;
fröhlich begangen bei flammenden Kerzen,
bist du das schönste, menschlichste Fest.
Gedicht von Ferdinand Ludwig Adam von Saar
(*30. September 1833 in Wien; + 24. Juli 1906 in Wien-Döbling)
Ferdinand von Saar war ein österreichischer Schriftstelle und Dichter.
Seine Werke zeichnen sich durch seine humanistische und sozialkritische Einstellung aus.
Er wurde 1902 Mitglied des Herrenhauses des Österreichischen Reichsrates.
Seine Vorfahren waren geadelt worden, weil sie als "Postwagen-Hauptexpeditionskontrollore" und "jubilierte Sattelknechte" gewissenhaft die Poststation Traiskirchen geführt hatten.
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