Insolvenz
Was bedeutet die Peek & Cloppenburg-Pleite für Wien?
Peek & Cloppenburg ging insolvent, diese Meldungen geisterte diese Tage durch die Medien. Was aber bedeutet das für die drei Filialen in Wien?
WIEN. Es war zuletzt ein richtiger Knalleffekt in der Textilhändler-Branche: die deutsche Modekette Peek & Cloppenberg hatte ein "Schutzschirmverfahren" angemeldet. Dabei werden die Gehälter der Beschäftigten unter anderem für drei Monate vom Staat gezahlt, damit sich das Unternehmen in dieser Zeit sanieren und neu aufstellen kann. Das kann etwa Stellenstreichungen, Kürzungen oder Filialschließungen bedeuten.
Auch in Wien hat der Modehändler drei Filialen und unterhält Geschäfte im Donauzentrum, in der Kärntner Straße und der Mariahilfer Straße. Letztere wurde dabei erst im Herbst unter großem Tam-Tam neu eröffnet. Das Geschäft wurde damals etwas verkleinert, allerdings auch neu strukturiert und geordnet. 11.000 Quadratmeter groß ist die Filiale, die sich auf fünf Etagen erstreckt. Wie geht's nun mit all dem weiter?
Tatsächlich kann Entwarnung gegeben werden. Insolvenz angemeldet hat nämlich das Unternehmen Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf in Deutschland. Dies sagte P&C-Manager Thomas Freude dem deutschen Fachmedium "Wirtschaftswoche". Die Peek & Cloppenburg KG Düsseldorf unterhält 67 Filialen in Deutschland und die Unternehmenszentrale. Hinzu kommt die Peek & Cloppenburg Retail Buying GmbH & Co KG, das ebenso insolvent ist. Aber, und das ist der wichtige Nachsatz des Managers:
Das internationale Geschäft ist in separaten Gesellschaften organisiert und wird nicht von dem Schutzschirmverfahren tangiert. Auch Tochtergesellschaften wie Anson’s sind nicht betroffen.
Das bedeutet nun, dass die östereichische Schwestergesellschaft Peek & Cloppenburg KG mit ihren 13 Filialen - dazu gehören auch jene in Wien - nicht von der Insolvenz betroffen sind. Sie werden zumindest vorläufig ohne Einschränkungen weiter tätig sein können.
Zu viel Personal, zu wenig Umsatz
Allerdings kriselt es bei Peek & Cloppenberg gehörig, so wie in der ganzen Branche. Grund für die Insolvenz seien laut dem Managment von Peek & Cloppenburg hohe Umsatzeinbußen in den letzten Jahren gewesen. Peek & Cloppenburg Düsseldorf habe in der Corona-Zeit 30 Prozent Umsatz verloren und gleichzeitig viele Stellen in administrativen Bereichen neu geschaffen. Nun müsse vor allem Personal in Deutschland, gerade in der Zentrale, abgebaut werden. Hinzu kamen anscheinend auch Verluste im Onlinegeschäft.
Peek & Cloppenburg Düsseldorf und Peek & Cloppenburg Hamburg sind zwei getrennte Unternehmen. Zur Düsseldorfer Gruppe gehören auch die Herrenausstatter Anson's und Magasin du Nord.
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