Nach Lieferstopp von Gazprom
Gasversorgung in Wien sei weiterhin gesichert
Was man bereits einige Zeit erwarten konnte, passierte am Freitagabend: Der russische Staatskonzern Gazprom stellte die Gas-Lieferungen an Österreich vollständig ein. Laut der Stadt sei die Belieferung von Kundinnen und Kunden der Wien Energie gesichert, aber man sollte die Lage genau beobachten.
WIEN. Nach rund 56 Jahren bestehender Kooperation beim Gasimport zwischen Österreich und zuerst Sowjetunion und dann Russland wurde die Zusammenarbeit am Freitag, 15. November, beendet. Der russische Staatskonzern Gazprom stellte die Lieferungen an die OMV vollständig ein, ab 6 Uhr gibt es keine Gaslieferungen mehr.
Damit ist etwas eingetreten, was "wir lange erwartet haben", so Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) in einer ersten Stellungnahme am Freitagabend. "Niemand wird in Österreich aufgrund von Gasliefermangel frieren", fügte Nehammer hinzu.
Raus aus Russland-Gas für Jänner geplant
Bereits Mitte September kündigte die Stadt Wien mit der Wien Energie, ab Jänner 2025 bzw. ab Jahresbeginn komplett aus russischem Gas auszusteigen. Dafür wurde "ein mittlerer einstelliger Millionenbetrag" in die Hand genommen, hieß es damals.
Denn Russland sei "kein zuverlässiger Partner" für Europa. Die Kundschaft werde keinen Cent mehr dafür zahlen, die entsprechenden Verträge wurden vor Wochen unterzeichnet. Wien Energie hat Gas aus Nordafrika, Norwegen und aus der Nordsee-Region in der Vergangenheit eingekauft. MeinBezirk berichtete ebenfalls:
Hanke: Trotzdem wachsam bleiben
Laut Stadtwerke-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) sei die Belieferung von Kundinnen und Kunden von Wien Energie mit Wärme, Strom und Gas "gesichert" und dies gilt auch für den Fall des bekannt gewordenen russischen Lieferstopps. "Wir wissen seit über zwei Jahren, wie fragil die Energiemärkte und die Versorgung mit russischem Gas sind. Daher habe ich Wien Energie den Auftrag gegeben, so rasch als möglich aus russischem Gas aus- und auf andere Quellen umzusteigen. Jetzt zeigt sich, dass wir mit dieser Voraussicht goldrichtig lagen."
Auch wenn die Versorgung gesichert sei, sollte man trotzdem "wachsam" sein und die Weiterentwicklung "genau" beobachten, heißt es in einem Statement. Das städtische Unternehmen sei kein Importeur und habe auch in der Vergangenheit keine Lieferverträge mit der russischen Seite.
Die E-Control (Abkürzung für Energie-Control) ist hierzulande für die Regulierung der Elektrizitäts- und Erdgaswirtschaft zuständig. Die Gasversorgung sei laut der Behörde "weiterhin gesichert" und derzeit sind die Gasflüsse gemäß der sogenannten "ENTSOG Transparency Platform" noch auf einem stabilen Niveau.
Das könnte dich auch interessieren:
Job in deiner Region gesucht?
Auf MeinBezirk.at/Jobs haben wir die passenden Stellenangebote und Arbeitgeber für dich! Jetzt Chance nutzen!
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.