Smart City
Eine Stadt, ein Energiekonzept
Im Aspern-Smart-City-Research-Projekt arbeitet Robert Hammerling an innovativen Energiekonzepten.
DONAUSTADT. Wer selbst im 22. Bezirk Wiens wohnt, könnte das Projekt kennen: Die Forschungsgesellschaft Aspern Smart City Research, ASCR, sammelt Energiedaten der Bewohner, plant so weitere Gebäude und sucht nach energietechnischen Problemlösungen. Robert Hammerling, der Physik an der Technischen Universität Wien studiert hat, ist seit drei Jahren verantwortlich für die Forschung im Infrastrukturbereich.
„Unsere Grundfrage ist: Wie sieht ein optimales Energiekonzept für ein Gebäude aus? Wie wird geheizt, wie Warmwasser bereitet, wie gekühlt – und das so, dass es eine umweltfreundliche und wirtschaftliche Lösung gibt“, erklärt Hammerling seine Tätigkeit.
Luft als Wärmequelle
Der Fokus liegt hier auf erneuerbaren Energien, jedoch: "Die erneuerbaren Energien warten nicht auf einen. Das heißt, wir müssen sie nützen, wenn sie da sind", so der Physiker. Um einhergehende Probleme zu lösen, werden zum Beispiel Erdspeicher eingesetzt. Nicht benötigte Solarüberschüsse werden in den unterirdischen Speicher geladen und bei Bedarf mit Wärmepumpen wieder entladen.
Auch innovative Anwendungen gehören zum Repertoire der Smart City. "Unsere großen Garagen müssen aufgrund der Luftqualität sowieso entlüftet werden und wir nützen die relativ warme Fortluft noch einmal als Wärmequelle." Die Forschungsergebnisse deuten auch auf ein Potenzial von Systemen hin, mit denen man heizen und kühlen kann. „Wir glauben, dass viele moderne Wohnungen in Wien einen Kühlbedarf haben – oder haben werden", ist sich Hammerling sicher. Überflüssige Wärme kann wieder ins Grundwasser abgegeben werden und das Haus so kühlen. Hinsichtlich des Klimawandels sei das relevanter denn je. Das Grundprinzip der ASCR ist auch eine konstante Überprüfung der Gebäude und ihre manuelle Steuerung, die sowohl das Unternehmen als auch die Bewohner mit Hilfe einer App machen können.
Ein begleitendes sozialwissenschaftliches Projekt beschäftigt sich mit den Auswirkungen und der Zufriedenheit der Bewohner. „Ich sage immer: Ein Stadtteil besteht aus vielen einzelnen Gebäuden, die wiederum die Summe der einzelnen Wohnungen und ihrer Bewohner sind.“
Autorin: Katharina Kropshofer
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