Wien
Eishockey-Nationalteam bereitet sich in Kagran auf die WM vor
Die Vorbereitung auf die Eishockey-WM läuft auch fürs Nationalteam aus Österreich auf Hochtouren! In der Steffl Arena wird hier gerade hart gearbeitet – von empflindlichen Niederlagen, so wie gestern Abend gegen Tschechien, lässt man sich dabei nicht ablenken.
WIEN/DONAUSTADT/FLORIDSDORF. Die heimische Eishockey-Saison ist zu Ende - mit einem Thriller zum Finale, wie es sich alle Sportfans wünschen. Erst im entscheidenden siebten Spiel konnten sich die Salzburger gegen Bozen durchsetzen. Während die Mozartstädter noch im Freudentaumel sind, geht es in der Steffl Arena in Kagran schon wieder heiß her.
Denn dort verweilt aktuell die Österreichische Eishockey-Nationalmannschaft, um sich auf die bevorstehende Weltmeisterschaft (12. bis 28. Mai) vorzubereiten. Nach starken Auftritten im vergangenen Jahr (Platz 11) möchte man sich in Finnland und Lettland auch dieses Jahr im Feld der Weltspitze behaupten und sich dort künftig etablieren.
Das war auch in der Steffl Arena deutlich zu spüren. win2day, Hauptsponsor des österreichischen Eishockeynationalteams, ermöglichte es nämlich vor Kurzem einen Blick hinter die Kulissen des Trainingslagers zu werfen. Die BezirksZeitung war dabei und hat sich dabei ein Bild von der Vorbereitung machen können.
Feinarbeiten sind gefragt
Das Team von Trainer Roger Bader war in der Vormittags-Session vor allem mit technischen Feinarbeiten beschäftigt. Der Schweizer Erfolgstrainer überwachte dabei zusammen mit seinem Trainerteam, dem mit Arno Del Curto auch eine echte Koryphäe des Sports angehört, mit Adleraugen jeden seiner Schützlinge.
Mehr als einmal griffen die Trainer ein und feilten direkt auf dem Eis an dem ein oder anderen Spielzug. Noch ist der Kader für die WM nicht vollzählig. Nach und nach werden die Spieler aus Salzburg das Team in Kürze ergänzen.
Und vielleicht wird auch noch ein NHL-Star die Truppe bereichern, wie Trainer Bader verrät. Bei Marco Rossi, der sich mit seinem Team Minnesota Wild derzeit noch in den Playoffs befindet, hängt es vom weiteren Verlauf eben dieser ab: "Wenn sie in den nächsten Tagen ausscheiden, wird Marco zu uns stoßen. Wenn Minnesota die Serie noch dreht und weiterkommt, ist Marco bei der WM nicht dabei."
Der Kader füllt sich
Seit Kurzem schon mit dabei ist Schweiz-Legionär Oliver Achermann. Zusammen mit David Reinbacher und Thimo Nickl ist er seit dieser Woche zum Team gestoßen. Die Chemie dort stimmt, die Österreicher sind bereit für die WM, das war überall zu hören. Achermann selbst freut sich auf das Turnier, wie er betont: "Das ist eine tolle Gelegenheit und ich möchte mit meinen Stärken im Angriff einen wichtigen Beitrag für das Team leisten", so der Stürmer des HC La Chaux-de-Fonds.
Der 1,95 Meter große Stürmer konnte in der Swiss League von den gegnerischen Verteidigern nicht gestoppt werden. Kein anderer sammelte mehr Scorer-Punkte. Bei der WM möchte er sich deshalb auch auf der großen Bühne nochmal ins Rampenlicht spielen. Vielleicht ergebe sich dann ja nochmal eine neue Herausforderung, so Achermann.
Vorerst aber gilt der Fokus komplett der Vorbereitung auf das WM-Turnier. Ehe es am 13. Mai gegen Frankreich losgeht, stehen noch ein paar Testspiele vor der Tür. Am Donnerstag, 27. April, trafen die Österreicher in der Steffl Arena auf Tschechien. Dort ist Eishockey Nationalsport, vier NHL-Spieler waren so auch schon im Testspiel im Einsatz. Für Österreich war das Ergebnis dabei sehr unerfreulich: Am Ende setzte es eine nahezu grausame 6:0-Niederlage.
Ergebnisse derzeit nicht so wichtig
Die Chance auf Revanche gibt es für Bader und sein Team aber schon am Samstag in Brünn. Immerhin, auf den reinen Ergebnissen liegt bei Trainern und Spielern in dieser Phase der Vorbereitung ohnehin nicht der Fokus. "Wir sehen das Große und Ganze. Wichtig ist, dass wir uns als Team finden und dann zur Stelle sind, wenn es nötig ist. Wir wollen bei dieser WM nach 18 Jahren für Österreich den Klassenerhalt zweimal hintereinander schaffen", so der Trainer.
Der Druck sei nach dem starken Turnier im Vorjahr sicher größer, ist man sich im Team bewusst. Doch Trainer Roger Bader stellt sich mit Humor vor seine Mannschaft: "Kann schon sein, dass man in Österreich jetzt schon nach einer Medaille lechzt. Aber ich bin Schweizer, bin nüchterner. Einige werden es wohl langweiliger nennen, aber wir sind da professionell. Jede Art von Spekulationen überlassen wir anderen Leuten. Wir fokussieren uns auf unser Ziel."
Über die Trainingsmöglichkeit in Kagran zeigt sich der Schweizer unterdessen zufrieden: "Ich bin sehr gerne in Wien. Hier haben wir vor allem den Vorteil, auf einen großen Kraftraum zurückgreifen zu können." Das Trainerteam hat sich längst gefunden, man spürt das gegenseitige Vertrauen.
Schlagbare Gegner
Mit Frankreich wartet gleich zu Beginn ein Team, das man durchaus schlagen kann. "Sie sind keine der Top-Nationen, das wissen wir. Wir werden eine gute Mannschaft ins Turnier schicken, die dafür bereit ist. Ob es dann mit dem Auftaktsieg gelingt, werden wir sehen. Ich gehe aber schon davon aus, dass es im letzten Spiel gegen Ungarn noch um etwas gehen wird."
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