Konnichiwa
Diese Frau betreibt die erste Japanisch-Sprachschule Wiens
Wer Japanisch lernen möchte, ist bei Manuela Ito-Loidl an der richtigen Adresse. Sie betreibt die Sprachschule japanischlernent.at. Seit einem Jahr lebt sie selbst in Japan.
WIEN. Seit mehr als einem Jahr lebt die Japanisch-Lehrerin Manuela Ito-Loidl nun schon in Japan, von hier aus gibt sie Sprachkurse für Deutschsprachige. Dabei hat sie festgestellt, dass dort auch viele japanische Menschen etwas Deutsch sprechen können: "Ich war einmal beim Arzt und der hat mir gleich seine Sprachkenntnisse vorgeführt: 'Ich mag einen Kaffee' und 'Ich liebe dich' konnte er sagen."
Eine Online-Sprachschule
Manuela Ito-Loidl betreibt seit 2015 die erste Sprachschule für Japanisch in Wien, alle Kurse finden online statt. Zusammen mit ihren sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern stellt sie online auf japanischlernen.at Videos zur Verfügung, in denen etwa die japanische Grammatik erklärt wird. Dazu gibt es Schreibübungen für zuhause sowie alle zwei Wochen einen Live-Termin, wobei die Schülerinnen und Schüler via Online-Konferenzen sprechen und lesen lernen.
"Ich selber lebe in Fukui, einer kleinen japanischen Stadt. Die liegt zwei Stunden nordwestlich von Kyoto", erzählt Ito-Loidl. Sie ist mit einem Japaner verheiratet und mit ihm dorthin gezogen. Ihre Faszination für Japan ist aber wesentlich älter, schon im Alter von acht Jahren wurde sie geweckt.
Alles Taschengeld für Gameboy-Spiele
„Immer, wenn ich Taschengeld bekam, habe ich es für ‚Super Mario‘-Videospiele gespart“, erzählt Ito-Loidl. Nachdem sie einige Reportagen über den Nintendo-Chef Shigeru Miyamoto und die japanische Kultur gelesen hatte, war ihr starkes Interesse an Japan endgültig entfacht. Und so begann die heute 39-jährige schon im Jugendalter, Japanisch zu lernen.
Später vertiefte sie ihre Kenntnisse, besuchte unter anderem Sprachkurse an der Universität Wien. Sogar ein Auslandssemester absolvierte sie in Japan – dabei lernte sie ihren jetzigen Ehemann kennen, der auch ihr Sprachtandem-Partner war.
"Insgesamt habe ich schon vier Jahre meines Lebens in Japan verbracht, aber mit einer langen Unterbrechung von zehn Jahren in Österreich", so Ito-Loidl. Nun hat sich ihr Lebensmittelpunkt aber endgültig dorthin verschoben. Von hier aus hält sie auch ihre Japanisch-Kurse ab – in jener Sprache, die jetzt ihre Alltagssprache ist.
Zehntausende Zeichen für eine Sprache
"Die japanische Aussprache ist für Deutsch-Sprechende eigentlich gar nicht so schwierig", sagt sie. Allerdings sei die Schrift für viele herausfordernder, besteht sie doch aus zwischen 50.000 und 60.000 Zeichen. "In der Pflichtschule lernen Japanerinnen und Japaner 2.136 Zeichen, lesen können gebildete Menschen später im Schnitt zwischen 5.000 und 6.000", erklärt Ito-Loidl. Trotzdem sei die Schrift aber nötig: "Es ist schwer, Japanisch zu lernen, ohne die Schrift lesen zu können."
Für Neuanfänger und Neuanfängerinnen klingt das natürlich nach viel. "Deshalb braucht man für Japanisch auch Ausdauer. Das geht nicht von heute auf morgen", so Ito-Loidl. Und so lernt man in ihrer Sprachschule im ersten Jahr zirka 200 Zeichen.
Lernen mit Begeisterung
Sie selbst ist von der Sprache aber begeistert – wie auch viele Schülerinnen und Schüler in ihrer Schule. Diese kommen oft aus der Anime- und Manga-Szene, wo viele Menschen erstmals Kontakt mit japanischer Kultur haben. "Es fasziniert mich, wenn ich eine Sprache verstehen kann, die sonst kaum wer kennt", so Ito-Loidl: "Außerdem lese ich sehr gerne und finde es schön, wenn ich etwas in der Originalsprache lesen kann.“
Wer diese Leidenschaft teilt, ist bei Manuela Ito-Loidl und ihrer Sprachschule gut aufgehoben. Alle Infos dazu findet man hier.
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