Mehr Deutschkurs-Plätze
Stadt Wien präsentiert Ergebnisse von Wertekonvent
Integrationsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) präsentiert am Freitag erste Maßnahmen nach dem Abschluss des Wiener Wertekonvents. Der Kongress hatte zur Aufgabe, gemeinsame Werte zu definieren, an denen sich die Gesellschaft orientieren kann. Einer der Hauptpunkte: die Bedeutung der deutschen Sprache.
WIEN. Was braucht es in einer demokratischen Wiener Gesellschaft, um das Zusammenleben zu ermöglichen? Dieser Frage widmete sich zuletzt der Wertekonvent. Initiator und Integrationsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) präsentierte die ersten Ergebnisse am Freitag im Rathaus.
Der Kongress unter dem Titel "Prinzip Wien" bestand aus rund 200 Vertretern aus verschiedenen Bereichen wie Politik, Religion, aber auch aus der Bevölkerung. Diese Personen wurden in insgesamt acht Arbeitsgruppen aufgeteilt: "Miteinander Leben", "Religion und religiöse Vielfalt", "Bildungseinrichtungen", "Arbeitsplatz", "Gesundheitswesen", "Wiener Nachtleben", "öffentlicher Raum" und "allgemeines Sicherheitsgefühl" sowie "digitaler Raum". MeinBezirk berichtete, mehr dazu unten.
Wie Wiederkehr nun bekannt gab, wurden im Zuge des Kongresses verschiedenste Impulse abgegeben und über Themen gevotet. Jetzt wolle man erste Maßnahmen setzen. Jene Bereiche, welche nur vonseiten anderer Stellen oder auf Bundesebene bearbeitet werden können, sollen an diese weitergegeben werden.
Fokus auf Integration
Ein besonderer Fokus aller Arbeitsgruppen soll auf der Bedeutung der deutschen Sprache gelegen haben. Laut dem Neos-Stadtrat würde man diese Ergebnisse ernst nehmen und umgehend Maßnahmen veranlassen, um die Fähigkeiten der Kinder und Jugendlichen in Wien im Umgang mit der deutschen Sprache zu verbessern. Dies sei für eine erfolgreiche Integration wichtig. Deshalb würde man die verfügbaren Plätze der Deutschkurse für die Jungen im Sommer um 1.000 Einheiten erhöhen.
Diese Kurse würden jedoch nur Kinder und Jugendliche im Pflichtschulalter erhalten, und das sei nicht ausreichend. Für Kinder, die sich zwischen Kindergarten und Volksschule befinden, werden im nächsten Sommer zusätzlich 1.000 Deutschkurs-Plätze organisiert.
Weiters betont Wiederkehr, dass diese Kurse jedoch auf freiwilliger Basis angeboten werden. Es gibt Sprachstandfeststellungen in den Wiener Kindergärten, und jene Kinder mit schlechten Ergebnissen werden eine besondere Empfehlung für diese Angebote erhalten. Die Teilnahme sei jedoch nicht verpflichtend, hier würde es eine Änderung der Gesetze auf Bundesebene benötigen. Wiederkehr gibt des Weiteren seine Unterstützung für eine solche Gesetzesänderung bekannt. Interessant in diesem Punkt: Noch vor kurzer Zeit schloss Wiederkehr strengere, verpflichtende Maßnahmen bei fehlenden Deutschkenntnissen bei Dreijährigen im Kindergarten aus. MeinBezirk hat dazu recherchiert:
Leitbild für Integration
Zusätzlich zu den Anstrengungen für Deutsch-Förderkurse wird nun auch ein Leitbild für Integration der Stadt Wien entwickelt. Dieses soll bis spätestens Sommer 2025 fertiggestellt werden. Hier soll festgelegt werden, nach welchen Prinzipien und Werten in Wien gelebt wird und soll die Basis für verbindliche und aktivierende Integration in der Stadt sein. Auch ein konkreter Umsetzungsplan soll enthalten sein.
Aufgrund dieses Leitbildes wird auch eine Studie des Soziologen Kenan Gungör im Auftrag der Stadt durchgeführt, "im Zuge derer Abwertungshaltungen unter Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergründe in Wien erhoben werden". Danach soll herausgefunden werden, woher diese Einstellungen kommen und wie man dieses Problem bearbeiten kann. "Wir sind reich an Ideen, uns setzen diese wohlüberlegt um – um zu einem Wertekonsens zu kommen.", so Wiederkehr.
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