"Welle der Gewalttaten“
Sicherheitspersonal an Wiener Schulen gefordert

- Bisher gesetzte Maßnahmen, wie Seminare und Projekte an einzelnen Standorten, seien zu wenig, kritisiert die Lehrergewerkschaft.
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Von einer "Welle der Gewalttaten", die Schulen überflute, spricht der oberste Pflichtschulgewerkschafter Thomas Krebs und pocht erneut auf Maßnahmen, etwa Sicherheitspersonal.
WIEN. Wie aus einer Anfragebeantwortung von Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) hervorgeht, ist die Zahl der Schulsuspendierungen in alarmierendem Maße gestiegen. In Wien gab es im Schuljahr 2022/23 etwa 814 Suspendierungen, die meisten davon in Mittelschulen. Im Schuljahr 2018/19 wurden in Wien 303 Suspendierungen durchgeführt – die Zahl hat sich seitdem also mehr als verdoppelt – MeinBezirk.at hatte darüber berichtet:
Von einer denkbar "prekären" Situation sprach jetzt auch Thomas Krebs, Chef der Pflichtschulgewerkschaft (FCG) an den Wiener Schulen, an denen Gewalttaten zunehmen würden.
"Massive" Unterstützung gefordert
Medienberichte über Morddrohungen gegen eine Lehrerin durch Schülerinnen und Schüler seien "nur die Spitze des Eisberges" gewesen, hieß es in einer Aussendung. Daher sein Appell an den Wiener Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (Neos) und Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ): "massive" Unterstützung in Form von Sicherheitsmaßnahmen.

- Medienberichte über Morddrohungen gegen eine Lehrerin durch Schülerinnen und Schüler seien "nur die Spitze des Eisberges" gewesen, hieß es in einer Aussendung.
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Bisher gesetzte Maßnahmen, wie Seminare und Projekte an einzelnen Standorten, seien zu wenig. Das sei so, "als würde man mit einer Sandsack-Barriere eine Tsunami-Flutwelle aufhalten wollen", meint Krebs. Stattdessen brauche es "effiziente Dämme".
Bald Sicherheitspersonal an Schulen?
Krebs spricht dabei von Maßnahmen, die bei Eskalationen sofort für Schutz sorgen. Ihm schwebt etwa ein Sicherheitspersonal vor, das Schulen laufend betreue. Er fordert auch, dass Schüler, die andere wiederholt gefährden, am Eingang kontrolliert werden sollen.
Der Gewerkschafter pocht auch darauf, dass Schüler auch nach ihrer Suspendierung separat betreut werden – und zwar so lange, bis sie wieder eine Regelklasse besuchen können. Das Lehrpersonal bräuchte außerdem eine kostenlose psychologische Begleitung.

- Von einer denkbar "prekären" Situation sprach Thomas Krebs, Chef der Pflichtschulgewerkschaft (FCG) an den Wiener Schulen – und fordert Sicherheitsmaßnahmen.
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Auch in der Opposition werden Stimmen nach mehr Maßnahmen lauter, etwa bei der Wiener FPÖ. "Als wir Wiener Freiheitlichen Boot-Camps forderten, war der Aufschrei groß. Nun erkennt man aber offenbar die Notwendigkeit solcher Einrichtungen. Sicherheitspersonal in sogenannten Brennpunktschulen einzustellen, wird von uns ebenfalls seit geraumer Zeit gefordert, um die Sicherheit unserer Kinder wieder zu gewährleisten", so Maximilian Krauss, FPÖ Wien-Klubobmann und -Bildungssprecher. Jetzt läge es beim Bildungsstadtrat, für "Ordnung in den Schulen zu sorgen".
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