Wiener Ärztekammer
Rassismusvorwürfe gegen Vizepräsident Ferenci
In der Ärztekammer Wien (ÄKW) stürmt es weiter. Nach Rassismusvorwürfen wird der Rücktritt von Vizepräsident Stefan Ferenci gefordert. Er soll Vizepräsidentin Naghme Kamaleyan-Schmied mit dem Mullah-Regime im Iran verglichen haben.
WIEN. Nach einem Vorfall in einer Vorstandssitzung am 18. Oktober fordert Erwin Rasinger, Ex-ÖVP-Nationalratsabgeordneter und Generalsekretär der Kammerfraktion „Vereinigung“ den sofortigen Rücktritt von Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte Stefan Ferenci. Er soll „untragbare rassistisch-sexistischen Beleidigungen“ getätigt haben.
Bei der Vorstandssitzung war die neu gewählte Vizepräsidentin Kamaleyan-Schmied anwesend. In einem Schreiben fordert Rasinger den Rücktritts Ferencis, da der Vizepräsident in jener Sitzung gesagt haben soll, er werde Kamaleyan-Schmid nicht gratulieren, da er „keine Mullah im Präsidium der Ärztekammer“ haben wolle. Das sorgt nun für Aufruhr in der ÄKW. Vor allem, weil die Eltern von Kamaleyan-Schmied aus dem Iran stammen.
Rechtfertigung von Ferenci
In einer kurz darauffolgenden Sitzung des Präsidiums habe sich Ferenci laut Rasinger gerechtfertigt: Er habe nicht Kamaleyan-Schmied als "Mullah" bezeichnet, sondern ihr nur das „Mindset einer Mullah“ vorgeworfen. Das sagt er auch auf Nachfrage von MeinBezirk.at. Er meint: "Ich habe nie behauptet, dass sie ein Mullah sei. Ich habe nur gesagt, dass sie ein antidemokratisches Mindset, wie das Mullah-Regime im Iran, hat." Das Zitat sei nur von Rasinger erfunden, um ihn zu diskreditieren.
Antidemokratisch deshalb, weil sie eine von der Aufsichtsbehörde später als irregulär erklärte Gegen-Sitzung der Niedergelassenen-Kurie am 15. September geleitet habe - MeinBezirk.at berichtete.
Dort hätte die Verbündete von ÄKW-Präsident Johannes Steinhart den (mittlerweile zurückgetretenen) Kurienobmann und Steinhart-Gegenspieler Erik Randall Huber ausbremsen wollen. Gegen Steinhart wird wegen des Verdachts der Untreue rund um die ehemalige Tochterfirma der Kammer "Equip4Ordi" ermittelt - mehr dazu unten.
"Ablenkungsmanöver"
Außerdem, meint Ferenci, sei es ein "Ablenkungsmanöver", weil Steinhart im Rahmen der aktuell laufenden Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft immer mehr in Bedrängnis gerate. Ferenci: "Man versucht einfach nach und nach, die Leute, die die Schweinereien von Präsident Steinhart aufgedeckt haben, loszuwerden."
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