Kritik an Wiederkehr
Laut ÖVP Wien kündigen 25 Lehrer pro Woche
Steigende Schülerinnen- und Schülerzahlen, laufende Pensionierungen – in Wiener Schulen fehlt es an Lehrkräften. Am 21. Juni demonstrierten Eltern und Lehrerinnen und Lehrer von der Initiative "Bessere Schule jetzt!" vor der Votivkirche und dem Rathaus für bessere Rahmenbedingungen und Ressourceneinsätze in den Wiener Schulen. Nun hagelt es Kritik gegenüber Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) von Seiten der Wiener ÖVP und FPÖ.
WIEN. „Wien laufen immer mehr Lehrerinnen und Lehrer davon. Waren es zu Jahresbeginn 25 Lehrkräfte pro Monat, die das Dienstverhältnis aufgelöst haben, gibt es mittlerweile 25 Kündigungen pro Woche. Damit verliert die Stadt innerhalb von nur sieben Tagen das Lehrkräftepotential einer ganzen Schule“, kritisieren Landesparteiobmann Stadtrat Karl Mahrer und Bildungssprecher Gemeinderat Harald Zierfuß (beide ÖVP) in einer Presseaussendung.
Laut der Wiener ÖVP sorgt die von Bildungsstadtrat Wiederkehr im Juni 2021 durchgeführte „Lehrerneuverteilung“ dafür, dass der aktuell bereits höchste Klassenschülerdurchschnitt im Bundesländervergleich noch einmal erhöht wird. „Der Reform-Flop von Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr geht damit in die zweite Runde“, so Zierfuß.
Ressourcen falsch verteilt?
Anstatt die vom Bund zugeteilten Lehrerinnen und Lehrer auch wirklich im Klassenzimmer einzusetzen, werden diese zum Teil für administrative und bürokratische Aufgaben missbraucht, heißt es dazu von der ÖVP. Das sollen auch die Gründe für die zahlreichen Kündigungen des Lehrpersonals sein.
„Mit insgesamt größeren Klassen trotz gleicher Lehrerzuteilung sowie einer ungleich hohen Anzahl von außerordentlichen Schülern in Wiens Schulen muss gerade die Bundeshauptstadt besonders um jede einzelne Lehrkraft kämpfen, um keinen weiteren Qualitätsverlust durch die Abwanderung von Lehrkräften zu erleiden“, fordert Bildungssprecher Zierfuß.
Im Gemeinderat am 22. Juni wurde dazu auch ein entsprechender Beschlussantrag mit zehn konkreten Forderungspunkten zur aktiven Bekämpfung des Lehrernotstandes in Wien gestellt. „Es braucht ein umfassendes Maßnahmenpaket, um aktiv gegen die laufende Lehrer-Abwanderung zu kämpfen – zum Wohle unserer Wiener Schülerinnen und Schüler“, so Mahrer und Zierfuß abschließend.
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